Die Erwartungen waren nach einer starken Saison hoch – bei den Fans und den Spielerinnen des TSV Calw (Foto: DFBL/Schönwandt). Doch bei der deutschen Meisterschaft in Ahlhorn war viel zu früh Feierabend…
TSV Calw – TV Jahn Schneverdingen 0:3 (9:11, 10:12, 5:11)
Bereits nach drei Sätzen hatten die inzwischen reichlich DM-erfahrenen Frauen des TSV Calw am Samstag bereits ihre Taschen zusammengepackt. Sie fanden in ihrem Qualifikationsspiel kein Mittel gegen den TV Jahn Schneverdingen – und gegen die eigene Nervosität. Zunächst standen die Schlagfrauen im Blickpunkt: Stephanie Dannecker (Calw) und Aniko Müller (Schneverdingen). Beide punkteten häufig mit starken Angaben. Die Calwer Abwehrreihe mit Weltmeisterin Annika Bösch und Jasmin Sackmann wirkte nervös und so zog der TV Jahn flink auf 4:7 davon. Henriette Schell agierte im Angriff sicher, aber nach gerade auskurierter Schulterverletzung nicht durchschlagsstark genug. Auch Schneverdingen war zwar nicht sattelfest in der Defensive, punktete aber häufiger. Calw kam noch auf 8:9 und 9:10 heran, ehe Müller erneut zuschlug und den Satzgewinn für Schneverdingen sicherte.
Im zweiten Durchgang zeigte sich Laura Flörchinger in der Mitte aufmerksam, auch die Abwehr erholte sich und Dannecker/Schell zielten genau. 6:1 führte Calw, der Schnellzug schien zu rollen. Dann nahm der Gegner eine Auszeit und punktete fünf Mal in Serie zum 6:6. Erneut gelangen den Calwern gute Spielzüge zum 9:7, aber Müller konterte doppelt über Bösch. Auszeit Calw. Lisa Kübler ersetzte in der Mitte Laura Flörchinger, doch auch sie konnte nichts mehr gegen die nun mutigen Niedersächsinnen ausrichten: 10:12. Ein Schock, von dem sich die Calwerinnen nicht mehr erholten. Der letzte Satz ging 5:11 an die „Heidschnucken“, die Meisterinnen von 2016 und 2017.
„Gegen Schneverdingen haben wir in den letzten Jahren nie gut ausgesehen. Wir sind mit zu großem Respekt auf dem Feld gestanden“, berichtete TSV-Abwehrspielerin Sandra Janot. „Den zweiten Satz hätten wir gewinnen müssen, ganz klar. Dann wäre es vielleicht anders gelaufen.“ Und Hinrike Seitz, Zuspielerin von Schneverdingen, wunderte sich: „Eigentlich hatte ich schon erwartet, dass wir über vier oder fünf Sätze gehen müssen.“
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