Give me four! (Foto: Samy Lubik)
Rumpfkader überrascht mit klaren Bundesliga-Siegen in Nürnberg
Die Vorzeichen für einen reibungslosen Bundesliga-Auftakt standen nicht wirklich gut für die Faustballfrauen des TSV Calw. Ohne die beiden Weltmeisterinnen Stephanie Dannecker und Annika Bösch, ohne Kaderspielerin Lisa Kübler und ohne Alica Erlenmayer, die allesamt verhindert waren, reiste ein Rumpfteam mit fünf Spielerinnen zum Start in die Feldrunde nach Nürnberg. Das Quintett aber machte aus der Not eine Tugend: Die „TSV-Löwinnen“ kämpften, holten vier Punkte in Franken und stehen in der Tabelle schon jetzt dort, wo sie am Ende der Saison auch sein wollen: ganz vorne.
Die Konstellation der ersten Begegnung zwischen Gastgeber TV Eibach und TV Vaihingen/Enz kam den Schwarzwälderinnen entgegen. Fünf Sätze lang beharkten sich die Konkurrentinnen, ehe die junge Mannschaft aus dem Nürnberger Stadtteil Eibach einen 3:2-Heimsieg bejubelte. Die Damen von der Enz, die ohne ihre Nummer 1 Marie-Theres Rothmaier auskommen müssen, konnten sich danach gar nicht erst sortieren, da lagen sie gegen Calw schon mit einem Satz zurück: 11:2! Henriette Schell dominierte als souveräne Angreiferin, Samantha Lubik wurde, mangels Alternative, von Betreuerin Elke Schöck als Zweitschlagfrau nominiert und sie machte, aus der Mitteposition heraus, ihre Sache gut. Rechts vorn musste die 17-jährige Laura Flörchinger ran, für die Abwehrarbeiten waren Jasmin Sackmann und Sandra Janot zuständig. Der zweite Durchgang wurde nur wenig spannender (11:8), ehe Calw ohne allzu großen Kraftaufwand den ersten Saisonsieg einfuhr (11:3).
Mit dem TV Eibach 03 wartete nun der stärkere und – vor eigenem Publikum – hochmotivierte Gegner auf die Calwerinnen. Das Schlagfrauen-Duell der U18-Weltmeisterinnen Svenja Schröder (Eibach) und Henriette Schell ging zunächst an die blonde Fränkin. „Wir hatten Startschwierigkeiten und zeigten zu diesem Zeitpunkt eine durchwachsene Abwehrleistung. Svenja Schröder beschäftigte uns mit scharfen langen Schlägen und angeschnittenen Bällen an die Seitenlinien“, erklärte Sandra Janot später. So ging der erste Durchgang an Eibach (7:11). Dann aber schlug die Stunde der furchtlosen Fünf, die immer besser ins Spiel fanden – angeführt von Henriette Schell. „Sie hielt uns mit ihren Angabenpunkten immer im Spiel und entschied die Begegnung“, bekundete Sandra Janot. Mit 11:8, 11:8 und 12:10 zogen die Calwerinnen den Einheimischen den Zahn.
Damit setzte der TSV ein wichtiges Zeichen: Auch mit ausgedünntem Kader verfügt die Mannschaft über großes Potenzial – und nun über eine gute Basis, wenn es am Sonntag in der Melanchthon-Stadt gegen Gastgeber TV Bretten und Aufsteiger TV Oberndorf um die nächsten Erfolgserlebnisse geht. Calw ist dabei der Favorit – egal, in welcher Aufstellung.