30.04.2024
Thomas Stoll, Trainer des Faustball-Bundesligisten TSV Calw, freut sich auf die am Samstag mit einem Spitzenspiel beginnende Feldsaison.
Die Bundesliga-Faustballer des TSV Calw gehen am Samstag (16 Uhr) beim Heimspiel gegen den TV 1880 Käfertal gestärkt in die neue Feldrunde. Zwei zusätzliche Top-Akteure lassen die Vorfreude der Fans auf die nächste Runde steigen. Nicht zuletzt verzeichnen die Calwer ein kräftiges Plus an Selbstbewusstsein – nach dem sensationellen Gewinn der Silbermedaillen bei der deutschen Hallen-Meisterschaft in Hagen vor acht Wochen. Im Interview aber betont Trainer Thomas Stoll (Foto), die Konkurrenz sei „stärker als je zuvor“.
Die Auswahl des TSV Calw ist noch breiter geworden. Luxus für den Trainer oder Qual der Wahl?
Thomas Stoll: Durch unsere Neuzugänge Markus Kraut und Ricardo Lebherz haben wir jetzt mehr Möglichkeiten in der Aufstellung. Allerdings brauchen wir die zusätzlichen Spieler auch dringend. Denn mit unserem Nationalspieler Philipp Kübler und dem zuletzt richtig starken Zuspieler Nick Stoll haben wir zwei Männer im Team, die als Polizisten in diesem Fußball-EM-Sommer möglicherweise öfter dienstbedingt ausfallen.
Seit Anfang April sind die Neulinge aus den Nachbarvereinen nun dabei. Wie hat es sich angelassen?
Beide sind zu 100 Prozent integriert, ich kann nur Positives berichten. Markus Kraut und Ricardo Lebherz bringen sich richtig gut ein, zeigen vollen Einsatz und Engagement. Sie passen gut in die Mannschaft – und die Mannschaft hat es ihnen auch leicht gemacht.
Der erfahrene Markus Kraut ist die gewünschte Verstärkung im Angriff?
Es ist gut und richtig, dass er nach so vielen Jahren in seinem Heimatverein TV Waldrennach nun den Sprung wagt. Ich bin sicher, er wird eine gute Ergänzung zu unserem Hauptschlagmann Raphael Schlattinger werden und kann ihn entlasten. Wir werden flexibler und weniger berechenbar. Markus Kraut ist einer, den man schon aufgrund seiner großen Erfahrung in die Verantwortung nehmen kann.
Welche Rolle kann Ricardo Lebherz einnehmen?
Er ist noch sehr jung, 17, und hört auf unsere mittlerweile sehr erfahrenen Abwehrspieler Philipp Kübler, Leandro Schmidberger und Lukas Gruner, um weiter zu lernen. Er ist aufnahmebereit und hat sich super integriert. Der Teamspirit passt. Ricardo wird eine wichtige Rolle spielen.
Vor wenigen Wochen erlebte die Mannschaft ein kaum erhofftes Highlight: Platz 2 bei der deutschen Meisterschaft in Hagen…
Ja, und die Auswirkung ist krass. Das Wissen der Spieler, all das gemeinsam erlebt, geschafft und erarbeitet zu haben, schweißt die Mannschaft noch stärker zusammen. Der Erfolg hebt uns auf ein neues Level – ohne dass wir abheben.
Was ist möglich in dieser Feldsaison?
Die diesjährige Runde ist die stärkste, seit wir in der Bundesliga mitspielen. Ich sehe fünf bis sechs Mannschaften, die um die Top-3-Plätze und die DM-Qualifikation mitspielen. Hinter Favorit TSV Pfungstadt sind das natürlich unser Auftaktgegner TV Käfertal, der TV SW-Oberndorf, der TV Vaihingen/Enz, die alle in Bestbesetzung auflaufen werden. Es gibt zahlreiche 50:50-Spiele, bei denen Tagesform und Spielglück entscheiden werden. Ich erwarte eine extrem spannende und ausgeglichene Runde. Unser Ziel ist dennoch, nach der Hinrunde in der oberen Tabellenhälfte unter den Top-4 zu stehen, sodass wir um einen Platz bei der deutschen Meisterschaft in Stuttgart-Stammheim mitspielen können. Aufgrund des Modus‘ mit der Trennung nach der Hinrunde in Meisterschafts- und Abstiegsrunde darfst du dir keine Ausrutscher erlauben. Ein Wort noch zu unseren Fans: Ich kenne keine Mannschaft, die so einen starken Support von außen erhält. Das hat uns zuletzt in den engen Spielen mehrmals geholfen und uns zum Sieg getrieben. Ich hoffe und wünsche mir, dass die Zuschauer auch weiterhin so fest zu uns halten.“