25.05.2019
Calwer Faustball-Männer bei „Altburger Wasserspielen“ chancenlos: 0:5 gegen TSV Pfungstadt
Eine glatte Niederlage musste der Bundesliga-Zweite TSV Calw gegen den herausragenden TSV Pfungstadt hinnehmen. Auch, weil Petrus kein Fan der „Löwen“ zu sein scheint.
TSV Calw – TSV Pfungstadt 0:5 (7:11, 8:11, 7:11, 6:11, 6:11)
Die drei TV-Kameras, die den Bundesliga-Südgipfel zwischen dem TSV Calw und dem TSV Pfungstadt als Livestream per Internet übertrugen, waren positioniert, die Moderatoren und Einlaufkinder bereit und die schmucke „Aischbacharena“ in Altburg war von vielen Zuschauern gesäumt. Doch kurz vor dem Begrüßungsprozedere war Schluss mit lustig: Blitz und Donner ließen es krachen, der Platz wurde von Starkregen geflutet. Die Begegnung zwischen den Calwer Emporkömmlingen und der weltbesten Vereinsmannschaft aus Hessen stand bei „Fritz-Walter-Wetter“ auf der Kippe, doch nach 45 Minuten entschlossen sich Schiedsrichter Markus Löwe und die Mannschaftskapitäne bei der Platzbesichtigung: „Lasst es uns probieren.“
Immerhin 165 Zuschauer hatten noch so lange ausgeharrt, doch sie sollten an diesem Tag und bei diesen Platzbedingungen keinen Faustball-Augenschmaus mehr geliefert bekommen. Wie nicht anders zu erwarten, entwickelte sich vielmehr ein pures Angabenspiel mit zwei Hauptdarstellern: Hier Raphael Schlattinger, Schweizer Nationalspieler auf Calwer Seite, dort der zwei Meter lange Faustball-Superstar Patrick Thomas, vielfacher Welt-, Europa- und deutscher Meister, Erfolgsgarant der deutschen Auswahl. Und der demonstrierte, unbeeindruckt von den äußeren Bedingungen, sein Können, seine Technik und seine Kraft auf dem schweren Geläuf. Ein ums andere Mal ließ er den Ball lang durch die Mitte der Calwer krachen. Der rund 15 Zentimeter kleinere Schlattinger, der bei seinen Sprungangaben deutlich mehr Aufwand hingegen unterliefen wenige, aber dann doch entscheidende Fehler. Spätestens zu den Satzmitten schafften die Pfungstädter, die komplett mit Nationalspielern auf dem Platz standen, den Break. In der Folge musste „Dozi“ Schlattinger erhöhtes Risiko gehen – mit entsprechender Fehlerquote.
„Nach dem 0:3-Satzrückstand war nichts mehr zu machen, wir hatten resigniert“, wusste Calw-Trainer Thomas Stoll „Patrick Thomas spielte souverän und sein Bruder Sebastian in der Mitte holte entscheidende Bälle heraus.“ So waren auch die Sätze 4 und 5 eine klare Angelegenheit. Einfach, weil Patrick Thomas im gesamten Match lediglich ein einziger Angabenfehler und ein Missgeschick aus dem Rückschlag unterliefen. Und natürlich, weil die Taktik des TSV Calw, Patrick Thomas anzuspielen und so gegebenenfalls in den Rückschlag zu kommen, im wahrsten Sinne ins Wasser fiel. „Ein verdienter Sieg für den TSV Pfungstadt“, wusste der Coach.
Patrick Thomas, TSV Pfungstadt: „Ein solches Wetter habe ich noch nicht oft erlebt, aber man muss sich anpassen, wenn man Freiluftsport betreibt. Uns gelang es vor allem in den ersten Sätzen, als wir mit fünf Nationalspielern auf dem Platz standen, das Glück in den wichtigen Momenten zu zwingen.
Raphael Schlattinger, TSV Calw: „Schade, wir hatten uns eine Taktik vorgenommen, die bei diesem Wetter natürlich nicht mehr umsetzbar war. Ich bin sicher, bei gutem Wetter hätten wir es dem Gegner schwerer gemacht. So war der Leistungsunterschied aber zu deutlich. Die Niederlage ist nicht schlimm, aber ein, zwei Satzgewinne hätten uns im Kampf um den zweiten Tabellenplatz gutgetan.“