1. Bundesliga Männer: Starker Auftritt in Pfungstadt

05.11.2022

Zwei Satzgewinne bei der erwartbaren Niederlage – ohne drei Stammspieler

Ganz so schlimm wie beim Zahnarzt war’s nicht, auch wenn Thomas Stoll, Trainer der Calwer Bundesliga-Faustballer, die Reise zum TSV Pfungstadt so verglich. Die Löwen zeigten ihre Krallen bei ihrem Gastspiel beim hessischen Weltpokalsieger, deutschen Meister und permanenten Siegfavoriten – egal, wie der Gegner auch heißt.

TSV Pfungstadt – TSV Calw 5:2 (11:6, 5:11, 11:3, 11:3, 11:13, 11:7, 11:7)

Für Nico Stoll, Moritz Pfrommer, Leandro Schmidberger und Marcel Gruner lohnte sich die Fahrt nach Südhessen auf jeden Fall, denn sie bekamen reichlich Einsatzzeit. Auch Lukas Gruner war ein Gewinner dieses Spieltags, denn er durfte die Verantwortung in der Mitte übernehmen – beim stärksten vorstellbaren Gegner. Grund für die ungewöhnliche Mannschaftsaufstellung beim zweiten Saisonauftritt war das Fehlen gleich dreier Spieler aus der „Stamm-Fünf“ des Trainerduos Thomas Stoll und Björn Gumbinger: Angreifer Bastian Dangel und Abwehrspieler Nick Stoll waren beruflich verhindert, Nationalspieler Philipp Kübler musste erkrankt passen.

Die Folge für den Außenseiter aus Calw: „Wir konnten befreit und ohne Druck aufspielen und das haben wir gemacht“, berichtet Moritz Pfrommer, der in den ersten drei Sätzen die Angreifer-Position neben Hauptschlagmann Raphael Schlattinger einnehmen durfte. Als Underdog zeigten die Hessestädter eine energische Leistung und nutzten ihre Chancen in zwei Sätzen – das war schon mehr, als man erwarten durfte. Die meist beim TSV Calw II spielenden Akteure zeigten gelungene Aktionen und ermöglichten ihrem Anführer und Hauptangreifer Raphael Schlattinger, seine Stärken als Punktemacher zu demonstrieren und zeitweise zu glänzen.

Alles in allem lässt sich der „Zahnarzt-Besuch“ der Calwer Löwen als halb so wild bilanzieren: Der TSV steckte die zu erwartende Niederlage unter tapferer Gegenwehr weg – mit einer Leistung, die Mut für den weiteren Saisonverlauf macht. Nächsten Samstag um 17 Uhr geht es zum Aufsteiger NLV Vaihingen. Dort zählt es nicht zu glänzen, sondern die zwei Punkte für einen Sieg auf dem Konto einzuzahlen.