05.06.2017
Plätze 2 und 3 für die Calwer Spitzenteams
Starke Starterfelder prägten das traditionsreiche Faustball-Pfingstturnier des TSV Dennach, das zum 42. Mal stattgefunden hat. Im Blickpunkt standen insbesondere die mit den stärksten Mannschaften Deutschlands besetzten Männer A- und Frauen A-Turniere. Bei wechselhaften äußeren Umständen setzten sich die nominell stärksten Teams durch.
Nach der Vorrunde der Frauen standen TSV Dennach, TSV Calw, VfL Kellinghusen (alle 1. Bundesliga) und TV Unterhaugstett (2. Bundesliga) in der Endrunde. Dennach besiegte die Haugstetterinnen deutlich in zwei Gewinnsätzen. Auch die Calwerinnen machten mit den Schleswig-Holsteinerinnen vom VfL Kellinghusen, aktuell Dritter der Bundesliga Nord, wenig Federlesens. Im „kleinen Finale“ gewannen die Nordlichter vom VfL klar gegen Unterhaugstett. Dann erwartete das Publikum das Endspiel Dennach gegen Calw. Vor rund 300 Zuschauern entwickelte sich im „Lokalgipfel“ vor allem ein Duell der Weltmeister-Schlagfrauen Sonja Pfrommer (Dennach) und Stephanie Dannecker. 13:11 ging der erste Satz an Dennach, Calw konterte (7:11), doch im dritten Satz verschliefen die Kreisstädterinnen die ersten Bälle und konnten einen klaren Rückstand nicht mehr verringern (11:5) – Dennach verteidigte den Turniersieg und sammelte Selbstbewusstsein nach den jüngsten Niederlagen gegen Calw, in der Bundesliga sowie im Finale des Waldrennacher Flutlichtcups.
Elf Mannschaften, darunter viele Erstliga-Teams und der TV Olten (Schweiz), kämpften um das Preisgeld bei den Männern. Sechs schafften es in die Endrunde am Sonntag: fünf Erstligisten sowie der Zweitliga-Aufsteiger TSV Calw, der hochmotiviert in die Vergleiche mit den Favoriten ging. Zunächst erkämpfte sich die Mannschaft ein Unentschieden gegen VfL Kellinghusen, der immerhin die Finalrunde um die deutsche Meisterschaft anstrebt. Danach überraschte Calw den TV Vaihingen/Enz, auf dessen Seite mit Marc Krüger und Kolja Meyer zwei baumlange Angreifer mit reichlich Länderspielerfahrung nur selten gegen die starke Calwer Defensive (Nick Stoll, Philipp Kübler, Lukas Gruner, Marco Stoll) durchkamen. Neben Hauptangreifer Raphael Schlattinger auf Seite des TSV setzte auch Zweitschläger Nico Stoll deutliche Akzente – und das auch gegen den großen TV Pfungstadt, die seit Jahren weltstärkste Vereinsmannschaft. Im Halbfinale standen die Schwarzwälder den in Bestformation angetretenen Hessen gegenüber und verlangten der Star-Truppe mit vier aktuellen Weltmeistern alles ab. Jeweils bis zum 8:8 gelang es den Calwern mitzuhalten, ehe Superstar Patrick Thomas den erwarteten Sieg einfuhr (11:8, 11:8).
Noch bevor Pfungstadt im Finale die junge Kellinghusener Truppe klar 3:0 abfertigte, bekam das Publikum ein hochklassiges Spiel um Platz 3 zu sehen: Calw gegen die Bundesligamannschaft des TV Waldrennach. Zwei kleine Abwehrpatzer reichten in der Endphase des ersten Satzes, um den TVW in Führung zu bringen (11:13). Dann stellte Coach Tommy Stoll die Abwehr um und Calw gelang es, das Match zu drehen (11:8, 11:6). Der Lohn: Platz 3 vor vielen etablierten Bundesliga-Teams und für den TSV Calw die Gewissheit, dass auch in der nationalen Spitze nur mit Wasser gekocht wird. Der Traum vom Aufstieg lebt.