08.08.2020
Drei Löwen und ein „Waldi“ beim Test-Länderspiel in der Schweiz im Einsatz
Raphael Schlattinger in Aktion (Bild: Fabio Baranzini / Swiss Faustball)
450 Zuschauer erlebten bei besten Bedingungen in Schlieren, Kanton Zürich, ein spannendes Kräftemessen der Faustball-Männer aus der Schweiz und Deutschland.
Beim Test-Länderspiel trafen zwei Mannschaften aufeinander, deren Trainer im Corona-„Übergangsjahr“ ein wenig ausprobierten. Die Schweizer unter Oliver Lang brachten neue „Nati“-Spieler zum Einsatz. Olaf Neuenfeld stellte um Kapitän Fabian Sagstetter (TV SW-Oberndorf) vor allem auf Männer aus den süddeutschen Vereinen ohne große A-Kader-Erfahrung – darunter Philipp Kübler und Dennis Gruber vom TSV Calw, die jeweils ihr zweites Länderspiel bestreiten durften und dabei eine gute Figur abgaben.
Das gleiche gilt für Raphael Schlattinger, der auf Schweizer Seite seit einigen Jahren als Linksschläger konkurrenzlos ist und diesmal seine Mannschaft als „Captain“, als Spielführer, auf den Rasen führen durfte. Er hatte bereits an den drei Tagen zuvor jeweils gegen Österreich gespielt, doch Müdigkeit war dem 26-Jährigen nicht anzumerken. Er hielt die Schweizer, wie schon gegen Österreich, am Ende einer intensiven Woche mit starken und erfolgreichen Aktionen am Leben, auch wenn es nicht zu einem Sieg reichte. 2:4, 3:4 und 2:4 gegen die Austria-Mannen, wobei das knappste Spiel erst mit 14:15 im letzten Satz verloren wurde, und 3:4 auch gegen Deutschland. Zu schwach vor allem die Schweizer Abwehr und das Zuspiel.
Anders bei Weltmeister Deutschland, der das erste Länderspiel seit elf Monaten bestritt. Gleich fünf Sätze gehörten Philipp Kübler, der sich einmal mehr für weitere Einsätze empfahl – ebenso wie Oliver Kraut vom TV Waldrennach, der bei seinem A-Kader-Debüt seine Abwehrseite solide und manchmal spektakulär verteidigte. Dennis Gruber, neben Schlattinger der Calwer Zweitangreifer, zeigte mit starken Aktionen, welches Potenzial er besitzt. Er durfte drei Durchgänge lang spielen.
Nach zwei knappen Satzgewinnen für Deutschland auf dem Schlierener Sportplatz Unterdorf drehte vor allem Schlattinger auf, den Eidgenossen gelang der Ausgleich zum 2:2 und später nach einem hart umkämpften Satz zum 3:3. Dann aber jubelten die Gäste. Für den Schweizer Mittelmann Silvan Jung machte die Abwehrleistung der Deutschen den Unterschied aus: „Sie haben einige Bälle großartig ausgegraben.“ Und Bundestrainer Olaf Neuenfeld zeigte sich „sehr zufrieden“, zumal der feuchte Boden und die nicht optimale Sicht bei Flutlicht vor allem die Abwehrarbeit erschwerte.
Schweiz – Deutschland 3:4 (9:11, 10:12, 11:8, 11:5, 8:11, 12:10, 5:11)