Schmerzhafte Niederlage zum Saisonauftakt

29.10.2022

Bundesliga-Männer des TSV Calw unterliegen dem TV Vaihingen/Enz

Gleich der erste, schwer umkämpfte Ballwechsel des Bundesliga-Auftaktspiels zwischen den Mannschaften aus Calw und Vaihingen/Enz deutete an, dass die 130 Zuschauer ein starkes Spiel erleben würden. Am Ende aber gab es ein deutliches Resultat und der TVV gewann zum vierten Mal in Folge gegen den TSV Calw.

TSV Calw – TV Vaihingen/Enz 1:5 (8:11, 11:8, 7:11, 8:11, 7:11, 10:12)

„Diese Niederlage ist zu hoch ausgefallen“, kommentierte Calws Trainer Thomas Stoll das Heimspiel, das nach nur sechs Sätzen entschieden war. Das Publikum in der Walter-Lindner-Halle dürfte ebenso gedacht haben. Schließlich zeigten beide Kontrahenten eine starke Frühform und lieferten sich einen leidenschaftlichen, unterhaltsamen Schlagabtausch. Am Ende ließen Nuancen das Pendel zugunsten des Gastes ausschlagen: Entscheidend war die höhere Fehlerquote auf Seiten der Calwer und bessere Chancenverwertung der Vaihinger.

Der TSV musste ohne Marco Stoll auskommen. Der Abwehrspieler laboriert an einer Schulterverletzung, die ihn noch längere Zeit außer Gefecht setzen wird. Auf dem Spielfeld standen Hauptschlagmann Raphael Schlattinger, flankiert von Bastian Dangel (links, am Ball / Foto: Roland Wurster), in der Abwehr Nationalspieler Philipp Kübler, Nick Stoll (Mitte) und der stark abliefernde Lukas Gruner. Gästetrainer Markus Knodel setzte auf die drei Jungclaussen-Brüder Jaro (Mitte), Johannes (Schlag) und Lukas (Abwehr) sowie auf Jakob Kilpper (Zweitschlag) und Max Winkler. Die feinen Techniker aus Vaihingen gewannen Satz 1, nachdem sie die Calwer 4:1-Ballführung in ein 4:7 wandelten und sich auch von starken Blöcken durch Bastian Dangel nicht aus der Ruhe bringen ließen. Im zweiten Satz ermöglichte eine überzeugende Drangphase des TSV Calw den Satzausgleich. Danach jedoch drehten erneut die Gäste auf und gingen erneut in Führung.

Nach der 10-Minuten-Pause und 1:2-Satzrückstand waren es die Hausherren, die das Zepter wieder übernahmen. Mit der 8:4-Führung im Rücken saßen jedoch die Zuspiele nicht mehr und Schlattinger fehlte der notwendige Druck gegen die starke Abwehr der Vaihinger, die über ihren dritten Satzgewinn jubelten. Auch danach zeigte sich der feine Unterschied: Calw spielte stark, Vaihingen/Enz noch stärker und mit weniger Fehlern. So brachten die Calwer auch eine 9:8-Führung nicht mehr durch, da in den entscheidenden Momenten die Zuspiele nicht optimal kamen.

„Wenn es darauf ankam, schaffte Johannes Jungclaussen starke Angaben-Asse und auch sonst gibt es nichts zu bemängeln an der Leistung meiner Mannschaft“, freute sich TVV-Trainer Markus Knodel über den wichtigen Auftakterfolg. „Mit 5:1 bei einem Mitkonkurrenten zu gewinnen – das ist super.“ Auch der Calwer Trainer war keineswegs unzufrieden mit der Leistung seiner Männer. „Mein Team hat gekämpft und alles gegeben. Wir haben uns nichts vorzuwerfen“, so Thomas Stoll, der am nächsten Samstag, beim Gastspiel bei Weltpokal-Sieger TSV Pfungstadt, nicht mit einer Überraschung rechnet. „Nach Pfungstadt zu fahren ist wie zum Zahnarzt zu gehen: zwei Mal im Jahr muss man halt hin.“