Rückschlag für Calwer Faustballer

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  13.11.2018
Wichtiges Match gegen TV 1880 Käfertal und Schlagmann Raphael Schlattinger verloren.

TSV Calw – TV 1880 Käfertal 1:5 (11:8, 6:11, 8:11, 13:15, 4:11, 8:11)

 

Die Begegnung in der Walter-Lindner-Halle befand sich bereits auf der Zielgeraden – die Gastgeber lagen mit 1:4 Sätzen und 6:8 Bällen zurück –, als ein fürchterlicher Aufschrei das sportliche Resultat in den Hintergrund rücken ließ. Raphael Schlattinger, Calws Antreiber und Hauptschlagmann, sackte nach einem Blockduell mit seinem Gegenüber Nick Trinemeier zusammen, wälzte sich auf dem Boden, der rechte Fuß stand in einem unnatürlichen Winkel ab. Ein Anblick, der auf der Tribüne kurzzeitig auch eine Zuschauerin niederstreckte.

 

Als sich der Schweizer Nationalspieler auf dem Weg ins Krankenhaus befand, fasste TSV-Trainer Thomas Stoll das, was er in den vergangenen zwei Stunden erlebte, zusammen: „Ein ziemlich bescheidener Tag für uns.“ Eine glatte Untertreibung: Als die letzten paar Ballwechsel mit Halbgas gespielt waren, das 1:5 gegen die Gäste aus dem Mannheimer Norden feststand, mutmaßte der TSV-Anhang darüber, wie es nun weitergeht. Die Heimniederlage gegen die Kurpfälzer lässt sich verkraften, auch wenn mit einem wichtigen Sieg geliebäugelt wurde. Das Fehlen des Star-Angreifers aber ist ein Schlag ins Kontor der Schwarzwälder, die nun „nur noch gegen den Abstieg spielen“ werden, so Stoll. Wie lange Schlattinger ausfällt ist unklar, die Untersuchungen liefen am Dienstag noch.

 

Zentralspieler Philipp Kübler wirkte nach dem Spiel von insgesamt mäßigem Niveau konsterniert. „Heute hat einfach gar nichts zusammengepasst. Obwohl wir den ersten Satz gewonnen hatten, kamen wir nicht ins Spiel. Und wir haben es nicht geschafft, das Fehlen von Bernd Bodler zu kompensieren.“ Der Routinier, ein enorm wichtiger Back-up für Schlattinger und vor allem in den Blocksituationen unverzichtbar für die Calwer, wurde von einer Zahn-OP gestoppt und sah das Unheil von der Tribüne aus. „Raphael will es heute mit der Brechstange“, beobachtete er schon während des Spiels. „Er muss zu viel machen, das kannst du nicht durchhalten.“ So hatten die Calwer, die auch auf Abwehrspieler Mathias Zierer (verletzt) verzichten mussten, keine Chance.

 

Vor rund 100 Zuschauern zeigten Kübler, Lukas Gruner, Nick Stoll und Heiko Bestle in der Abwehr zwar ansprechende Leistungen und Nico Stoll gab einen fleißigen Zweitschläger, doch wenn das Zuspiel passte, hatte der an diesem Tag nicht in Bestform spielende Schlattinger eine zu hohe Fehlerquote. Das war nicht genug gegen die Mannschaft von Welt- und Europameister Nick Trinemeier, der auch ohne seinen verletzten Nebenmann Marcel Stoklasa die Calwer mit zunehmender Spieldauer immer häufiger ins Leere laufen ließ. Möglich war dies, weil die Käfertaler Abwehr mit Felix Klassen, Dominik Mondl und vor allem Hendrik Vetter (hinter Trinemeier) sehr stark agierte und ordentlich zuspielte. Verunsicherung bei den Calwern, Freude bei den Käfertalern. Kapitän Mondl: „Ich hätte nicht geglaubt, dass wir nach einem schwachen Spielbeginn mit einem so sicheren Sieg wieder nach Hause fahren. Wir orientieren uns in der Tabelle an den vorderen drei Plätzen.“ Davon kann in Calw – vor dem Auswärtsspiel am Samstag bei Tabellenführer TV Vaihingen/Enz – erst mal keine Rede mehr sein.