Auf nach “Aize”! Unsere Löwinnen greifen wieder an

26.02.2023

Deutsche Meisterschaft fast vor der Haustüre

Vor der deutschen Meisterschaft der Faustballfrauen, am Samstag und Sonntag in Ötisheim nördlich von Pforzheim, schweben Fragezeichen über der Öläcker-Sporthalle: Wer sind die Medaillenanwärter? Welche Rolle spielen zwei der sechs Teams, die erstmals bei einem DM-Turnier dabei sind? Schafft es der TSV Dennach, seine Favoritenrolle zu bestätigen? Kann der TSV Calw an seine Vorjahreserfolge anknüpfen? (Foto links: Jubel nach dem Titelgewinn 2019)

Der TSV Dennach zeigte bisher eine makellose Hallensaison: Süd-Meister mit 32:0 Punkten und im Januar in Österreich ganz nebenbei zum achten Mal in Folge Europapokalsieger. Klare Sache: Mit gewohnter Performance sind die „Pink Ladies“ Gold-Anwärter Nr. 1, zumal sicherlich viele Fans die nur 30 km lange Anfahrt innerhalb des Enzkreises auf sich nehmen werden. Die Voraussetzungen, dass sich dies lohnt, sind gegeben: „Wir sind in kompletter Besetzung dabei“, berichtet Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger, die sich als gelernte Abwehr- und Zuspielerin auf der Position vorn rechts etabliert hat. Hier kann sie Hauptangreiferin Sonja Pfrommer optimal unterstützen, denn die beiden vielfachen Weltmeisterinnen verstehen sich blind. Die letzten Wochen wurde das Training noch etwas intensiviert. “Susi” Aldinger bleibt aber vorsichtig bezüglich einer Prognose, denn die letzte Medaille „indoor“ gab es 2018 – damals Gold. „Ich würde mir wünschen, wieder mal ein Hallenfinale spielen zu dürfen.“

Das haben unsere Calwer Frauen bei den letzten drei DM-Turnieren geschafft, obwohl sie in der regulären Bundesligarunde im Süden meist die „zweite Geige“ hinter Dennach spielen. So auch in dieser Runde. Aber mit den Titelgewinnen 2019 und 2020 sowie Platz 2 im Vorjahr (2021 fiel die Saison aus) waren die „Löwinnen“ immer auf den Punkt fit. In diesem Winter unterlag Calw zwei Mal gegen Dennach und zuletzt etwas überraschend auch gegen den TSV Pfungstadt. In der Vorbereitung wollte Trainerin Melanie Münzenmaier noch Aufstellungsvarianten ausprobieren, getestet wurde beim DM-Gastgeber Ötisheim sowie bei den Männern des TV Enzberg. Offen ist, inwieweit die seit Monaten lädierte rechte Schulter von TSV-Hauptschlagfrau Henriette Schell hält. Dies ist sicherlich eine Grundvoraussetzung, um an die Vorjahre anknüpfen zu können.

Aber unsere Frauen wissen, wie „DM“ funktioniert. Sie nehmen zum 23. Mal (Halle und Feld) seit 2010 teil und müssen sich in der Vorrunde mit starken Gegnern auseinandersetzen: Da ist zum einen der Ohligser TV, angeführt von der großgewachsenen Schlagfrau Jacqueline Börste, die unseren jüngeren Spielerinnen noch von diversen deutschen Jugendmeisterschaften bekannt ist. Der OTV ließ als Aufsteiger sensationell die Altmeisterinnen aus Ahlhorn und Schneverdingen hinter sich. Die Nordrhein-Westfälinnen aus dem Solinger Stadtteil Ohligs wurden somit Nord-Meister und bringen frischen Wind ins DM-Geschehen, das seit Jahren von Dennach, Calw, Ahlhorn und Schneverdingen dominiert wird. Titelverteidiger TV Jahn Schneverdingen ist der zweite Calwer Gegner: Beide trafen bei den letzten zwei Finalturnieren gleich vier Mal auf einander: 2020, in Schneverdingen, gewann Calw in Vorrunde (3:2) und Endspiel (3:1). 2022 in Moslesfehn drehten die „Heidschnucken“ den Spieß um (Vorrunde 2:3, Finale 1:3). In Gruppe A ist also ein richtig enges Rennen um den Halbfinaleinzug zu erwarten, ein Favorit nicht auszumachen.

Anders in Gruppe B: Krasser Außenseiter ist der TSV Ötisheim, der als Gastgeber seine Startberechtigung für ein „einmaliges Erlebnis nutzen und es den Gegnern so schwer wie möglich“ machen will, so Kapitänin Irina Kuhn. Doch auch mit der erfahrenen Schlagfrau Marie-Therese Rothmaier und dem gewieften Trainer Kolja Meyer sowie dem Heimpublikum im Rücken wäre ein Sieg von „Aize“, nur Siebter der Südstaffel, eine Sensation. Gute Karten also für Dennach und den Ahlhorner SV, in die Halbfinals am Sonntag einzuziehen und vielleicht am Ende über Gold zu jubeln.

Spielplan

Samstag, 4. März – Vorrunde

Ab 11 Uhr
Ohligser TV – TV Jahn Schneverdingen
TSV Dennach – TSV Ötisheim
TSV Calw – TV Jahn Schneverdingen

Ab 14.30 Uhr
Ahlhorner SV – TSV Ötisheim
Ohligser TV – TSV Calw
TSV Dennach – Ahlhorner SV

Sonntag, 5. März – Finalrunde

Ab 10 Uhr, Halbfinale 1 + 2
12.45 Uhr Spiel um Platz 3
14 Uhr Finale

Weitere Informationen zur Deutschen Meisterschaft HIER

TSV Calw: Ass, Satz und Sieg!

18.02.2023

Klares 5:2 der Löwen zum Abschluss der Hallenrunde gegen TV SW-Oberndorf

Mit dem vierten Sieg in Folge gelang den Bundesliga-Faustballern des TSV Calw ein weiteres Ausrufezeichen, das Sahnehäubchen und ein versöhnlicher Saisonabschluss in der Hallenrunde. Das 5:2 gegen den TV SW-Oberndorf schien nie gefährdet, auch wenn der Gast aus Schweinfurt zunächst zwei Satzrückstände egalisierte. „Hier haben wir mit zahlreichen Eigenfehlern tatkräftig mitgeholfen“, relativierte TSV-Trainer Thomas Stoll nach dem Match.

TSV Calw – TV SW-Oberndorf 5:2 (11:8, 9:11, 11:4, 2:11, 11:8, 11:4, 11:8).

Raphael Schlattinger und Bastian Dangel (Angriff), Nick Stoll, Lukas Gruner (Abwehr) und Philipp Kübler (Mitte) standen den Franken mit den Nationalspielern Fabian Sagstetter und Maximilian Lutz, mit Hauptangreifer Nico Bitsch sowie den defensiven Nachrückern Cedric Sauter und Robin Treuheit gegenüber. „Es war aber nicht spielentscheidend, dass wir hier mit zwei Ersatzspielern in der Abwehr aufgelaufen sind“, ordnete Sagstetter die verlorene Partie aus Sicht seiner Oberndorfer ein. „Genau mit dieser Aufstellung haben wir bereits Bundesligaspiele deutlich gewonnen. Calw war einfach besser heute und Raphael Schlattinger ist etwas gelungen, was wirklich nicht einfach ist: Er hat Maxi Lutz erfolgreich aus dem Spiel genommen.“

So blieb die Hauptlast im Gästeangriff bei Nico Bitsch, der vor allem in der ersten Hälfte der Begegnung mehrfach gegen die nicht immer sattelfeste Calwer Abwehr durchkam. Die Sätze 3 und 4 zeigten dann die zwei Gesichter der Calwer Löwen: zunächst nach Belieben punktend, mit großem Spielspaß, einem die Kurzbälle stark ablaufenden Schlattinger und zuverlässig punktenden Bastian Dangel. Dann der völlige Einbruch von Anspannung und Konzentration, die in einer schmerzhaften 2:11-Satzniederlage mündete. Dann aber ging ein Ruck durch die Mannschaft. Philipp Kübler gelangen nun gute Aktionen, die Außenabwehr stand, Schlattinger und Dangel spielten mit Köpfchen und Gefühl. Auch die Umstellungen der zeitweise in mutiger U-Formation spielenden Oberndorfer, mit dem vielleicht weltbesten Allrounder Sagstetter an den Angaben, brachte nichts: Die Durchgänge 5 bis 7 gingen sicher an den TSV Calw. Schlattinger beendete das Duell mit einem krachenden Ass, lang durch die Mitte. Seine Mannschaft schloss die Saison mit 14:14 Punkten und positivem Satzverhältnis (45:42) hinter dem TV SW-Oberndorf (16:12 / 44:44) ab.

Trainer Thomas Stoll sah beim finalen Hallenauftritt seiner Männer „Höhen und Tiefen, aber wir haben uns nicht hängen lassen, sondern solide gespielt und verdient gewonnen“. So gelang die Revanche für die klare 1:5-Hinspielniederlage in Schweinfurt. Stoll erinnert sich: „Wir waren zu Beginn dieser Hallensaison nicht auf der Höhe und hatten einen schwierigen Start. Die drei oben in der Tabelle – TSV Pfungstadt, TV Vaihingen/Enz und TV 1880 Käfertal – waren einfach zu gut. Das kannst du in der Runde dann nicht mehr kompensieren. So war es schon früh klar, dass nach oben nichts geht und wir auch nicht in Abstiegsgefahr geraten würden. Uns fehlte ein Ziel“, so Stoll. Nach einer Verschnaufpause beginnt nun am Samstag, 6. Mai, die neue Feldsaison. Gegner wird dann erneut der TV SW-Oberndorf sein.

Heute, 19 Uhr: letzter Spieltag der Calwer Löwen

18.02.2023

Heimspiel in der Walter-Lindner-Halle gegen TV SW-Oberndorf

Mit 12:14 Punkten und ausgeglichenem Satzverhältnis stehen die Calwer Bundesliga-Faustballer im Mittelfeld der Tabelle, mehr als Platz 5 ist aber nicht mehr drin. Der Gegner am letzten Spieltag dieser Hallenrunde, der TV SW-Oberndorf (4./16:10 Punkte), ist nicht mehr zu überholen. Doch die Löwen wollen unbedingt den vierten Sieg in Folge einfahren. Zuletzt gelang ein 5:2 beim TV Unterhaugstett, ein 5:0 gegen den NLV Vaihingen sowie ein 5:1 gegen den TV Waldrennach. Um 19 Uhr in der Walter-Lindner-Halle geht’s los gegen die Gäste aus dem fränkischen Schweinfurt.