Was für ein Wochenende: Calwer Saisonauftakt fast nach Maß

Am Samstag (18.11.) spielen
13 Uhr in Calw-Wimberg: U16 weiblich Spieltag.
19 Uhr in Knittlingen: Männer 1, 1. Bundesliga Süd, TV Hohenklingen – TSV Calw.
Am Sonntag (19.11.) spielen
10 Uhr in Calw-Wimberg: Männer 2, Bezirksliga-Spieltag.
11 Uhr in Rot an der Rot: Frauen 1, 1. Bundesliga Süd gegen SV Tannheim und TV Stammheim.


13.11.2017

Ergebnisse vom 10.-12. November 2017

Bezirksliga Männer in Neuenbürg: Calw 2 – TV Zainen-Maisenbach 3:0 (11:5, 11:6, 11:7), Calw 2 – TSV Dennach 2 3:0 (11:6, 11:9, 11:7). Ein starker Einstand für die Calwer "Zweite", die sich den Aufstieg zum Ziel gesetzt hat und dies am ersten Spieltag gleich untermauerte.
Schwabenliga Frauen in Bad Liebenzell: Calw 2 – NLV Vaihingen 2:0 (12:10, 11:2), Calw 2 – TV Stammheim 2 2:0 (11:1, 11:1), Calw 2 – TV Unterhaugstett 2 2:0 (11:4, 11:4). Abgesehen vom ersten Satz gegen Tabellenführer NLV, in dem die Calwerinnen zwei Satzbälle abwehren mussten, glich die Fahrt nach Liebenzell eher einem Trainingstag. Am Schlag wechselten sich Henriette Schell, Adina Stoll und Annika Bösch ab, in der Defensive kamen Luisa-Maria Bauer, Leonie Pfrommer, Laura Flörchinger und Maren Heuer zum Zug. Die "Zweite" hat sich mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga Süd ein ambitioniertes Ziel gesetzt, der Auftakt lässt hoffen.
U18 männlich in Stuttgart-Degerloch: Calw – Unterhaugstett 2:0 (11:7, 11:9), Calw – Vaihingen 0:2 (3:11, 3:11), Calw – Hochdorf 2:0 (11:0, 11:9), Calw – Gärtringen 2:0 (11:6, 11:5). Gegen den NLV war erwartungsgemäß nichts zu holen, doch mit Platz 2 ist die Qualifikation zur Württembergischen Meisterschaft bereits unter Dach und Fach.
U18 weiblich in Calw: Calw – Dennach 1:1 (9:10, 11:5), Calw – Ötisheim 2:0 (11:2, 11:5), Calw – Obernhausen 2:0 (11:5, 11:1). Das Zeitspiel rettete Dennach einen Punkt gegen Calw, doch anschließend drehte der TSV-Nachwuchs mit einer starken Neu-Angreiferin Lena Gengenbach kräftig auf.
U12 in Weil der Stadt: Calw – Unterhaugstett 3 24:6, Calw – Weil der Stadt 25:3, Calw – Dennach 26:4, Calw – U’haugstett 2 19:8, Calw – U’haugstett 1 11:11. Konzentration, starke Abwehr und schöne Ballgewinne – so überzeugte die D-Jugend mit Justin Esposito, Fanny Hopp, Marco und Sandra Langgärtner, Nils Thomas, Raphael Wacker und Patrick Walz.
U10 in Wimberg: Calw – Weil der Stadt 17:18, Calw – Grafenau 1 25:14, Calw – Grafenau 2 25:14, Calw – Obernhausen 30:10, Calw – Malmsheim 21:15. Zunächst spielten den Calwer Youngstern die Nerven einen Streich, dann drehten sie aber auf. Luca Ohngemach, Tyler Bigler, Max Roller, Lara Kugele und Alena Esposito gewannen alle weiteren Spiele.


10.11.2017
Historisch: 5:4-Sieg gegen Vaihingen/Enz
Beim deutschen Meister Pfungstadt chancenlos


Mit 2:2 Punkten und 6:9 Sätzen steigen die Faustballer des TSV Calw in ihre erste Bundesliga-Saison ein. Vor der einkalkulierbaren Niederlage beim vielfachen deutschen Meister TSV Pfungstadt feierten die Fans ihre Akteure beim hart erkämpften ersten Sieg in der Walter-Lindner-Halle.

Bericht vom letzten Freitag

Wer das verpasst hat, der hat was verpasst: Vor rund 150 Zuschauern in der Walter-Lindner-Halle krönen die Calwer Faustball-Männer ihren allerersten Auftritt des TSV in der höchsten Spielklasse mit einem hart erkämpften 5:4-Sieg über den arrivierten TV Vaihingen/Enz. Regisseur Alfred Hitchcock hätte den Ablauf dieser Begegnung kaum spannender gestalten können.

TSV Calw – TV Vaihingen/Enz 5:4 (11:9, 11:13, 11:9, 10:12, 6:11, 11:8, 11:8, 9:11, 11:6)

Calw spielte alle neun Sätze in folgender Aufstellung durch: Raphael Schlattinger und Bernd Bodler (Angriff), Nick Stoll (Mitte), Philipp Kübler und Marco Stoll (Abwehr); Ersatzspieler Moritz Pfrommer, Nico Stoll, Lukas Gruner. Der TVV agierte mit Kolja Meyer und Marc Krüger (Angriff), Marco Lochmahr (Mitte), Daniel Wörsinger und Tobias Rommel (Abwehr). Im 6. und 7. Satz kam Jakob Kilpper für Kolja Meyer zum Einsatz. Ersatzspieler: Max Winkler.

Mit großen Erwartungen kamen die Zuschauer in die Halle. Würde der TSV Calw auf dem höchsten Faustball-Niveau mithalten können? Haben die jungen Abwehrspieler ihre Nerven im Griff? Kann sich Raphael Schlattinger mit seinen Angriffen durchsetzen? Und wie kann Bernd Bodler seine Blockstärke auch gegen die beiden langen TVV-Angreifer umsetzen? Kurze Antwort: Sie konnten! Das Spiel im Zeitraffer:


Satz 1: Von Beginn an neutralisieren sich Raphael Schlattinger und Kolja Meyer, spielen sich permanent gegenseitig an. In Blocksituationen punkten die Vaihinger, auch aufgrund der Größe ihrer Angreifer. Spielstände: 5:2, 6:4, 6:7, 7:9, dann erster Blockgewinn Bodler, kurze Punkte Schlattinger, langer Ball Bodler, 11:9. Erster Bundesliga-Satzgewinn für Calw und das Wissen bei den Zuschauern und Coach Thomas Stoll: Geht doch!

Satz 2: Calw ist erneut schneller im Spiel, führt 5:1 und 6:2 (Schlattinger mit mehreren Diagonalpunkten). Bei 6:3 zeigt der Linienrichter einen langen Vaihinger Ball Aus, Schiri Alwin Oberkersch (S-Stammheim) aber überstimmt ihn. Diskussionen folgen, das Calwer Team gerät in der Folge sichtlich aus dem Konzept. Vaihingen nutzt die Konfusion, geht 7:8 in Führung, Meyer verstellt den Satzball und Calw gleicht aus. Doch die Vaihinger Routine zahlt sich in dieser engen Situation aus, 11:13, Satzausgleich.

Satz 3: Calw legt wieder konzentriert los, tolle Zuspiele von Nick Stoll. 4:0 und 6:1-Führung. Auszeit Vaihingen, dann beginnt eine Aufholjagd, doch Calw bringt den Satz zur 2:1-Führung durch (11:9).

Satz 4: Auf Calwer Seite häufen sich Unkonzentriertheiten, 1:3, 4:4, dann dreht die Abwehr auf. Philipp Kübler und Marco Stoll hechten schwerste lange Bälle heraus, Schlattinger und Bodler glänzen, bestens in Szene gesetzt durch Nick Stoll. 10:6 für Calw, der Satz scheint gelaufen. „Wir haben zu früh aufgehört zu spielen“, meinte Philipp Kübler später. Vaihingen nutzt das aus und dreht den Durchgang mit sechs Punkten in Folge: 10:12, 2:2 Sätze und Totenstille in der Halle…

Satz 5: Erneut läuft nichts auf Calwer Seite. 0:2. Ist die Luft raus? Raphael Schlattinger peitscht die Kameraden an, punktet zum 2:2, Vaihingen aber hat nun richtig Fahrt aufgenommen. 3:5, 4:7, 5:10 und 6:11. Die Erfahrung scheint den Ausschlag für den zweiten Vaihinger Saisonsieg (nach 5:3-Sieg in Käfertal) zu geben.

Satz 6: Viele Fehler auf beiden Seiten, aber mehr bei den Vaihingern. Das bringt die Calwer wieder ins Spiel. 5:2, 7:3, doch mit der Einwechslung des jungen Jakob Kilpper für Kolja Meyer nach Auszeit kommt neue Bewegung ins Spiel. 7:7, dann punktet Schlattinger drei Mal, Calw gewinnt 11:8 und hofft wieder auf den Außenseitersieg.

Satz 7: Bis zum 6:6 ein Spiel auf Augenhöhe, ehe starke Aktionen in der Calwer Abwehr und von Angreifer Bernd Bodler den Unterschied ausmachen. Calw gewinnt nach spektakulären Ballwechseln 11:8 und führt 4:3 Sätze.

Satz 8: Inzwischen sind annähernd 2 Stunden verstrichen seit der ersten Angabe, aber beide Seiten zeigen keine Anzeichen von Müdigkeit. Die erneute deutliche Calwer 5:1-Führung egalisieren die Gäste, die noch lange nicht aufgeben. Über 7:8 und 8:10 vollendet Meyer auf Bodler zum 9:11. Es geht über die volle Distanz.

Satz 9: Alles Nervensache. Calw liegt 0:2 und 1:3 hinten, fängt sich aber. Vielleicht ein entscheidendes Signal: Bei 3:3 unterläuft dem erfahrenen Meyer (35 Jahre) der erste Angabenfehler. Calw führt beim Seitenwechsel mit 6:5, dann rutscht der starke Vaihinger Defensivmann Wörsinger bei einer Rettungsaktion mit dem Knie gegen die Leinenstange – Fehler und 7:5 für die Hausherren. Bodler stößt einen langen Ball tief in die Lücke, dann ein Missverständnis der Abwehrspieler Marco Stoll und Nick Stoll. Es wird noch einmal spannend (8:6). Doch der athletische Schlattinger ist längst zu Höchstform aufgewachsen und Bernd Bodler erhöht mit einem gefühlvollen Stopper. Gleich der erste Matchball zum 11:6 sitzt, Calw und die rund 150 Zuschauer in der Walter-Lindner-Halle jubeln nach zweieinhalb Stunden Top-Sport, fast so wie zuletzt bei den Aufstiegsspielen in die höchste Spielklasse.

Bernd Bodler: "Im ersten Spiel gleich neun Sätze, das ist hart. Dieser Sieg war ganz wichtig für uns im Abstiegskampf. Die Walter-Lindner-Halle kommt uns gegen Teams wie Vaihingen entgegen, die viele Preller gegen die Wand spielen möchten. Sie spielen zwar sehr sicher, hatten aber auch nicht die Monsterangaben, die unsere Abwehr in Verlegenheit bringen konnten."
"Das war eine Riesen-Mannschaftsleistung, jeder war zu 100 Prozent auf dem Platz und das Publikum bekam phänomenale Ballwechsel zu sehen. Was auch die Vaihinger hinten rausgeholt und wie sie zugespielt haben, das ist schon absolute Spitzenklasse in der Bundesliga. Entscheidend war, dass es bei uns nach einem kleinen Tief am Ende wieder gepasst hat. Das war ein Hammer-Spiel, es hat Spaß gemacht vor diesen super Zuschauern."
"Im ersten Satz hat mein Block gar nicht funktioniert. Ich habe dann Stephanie Dannecker, die auf der Tribüne saß, um Rat gefragt. Sie sagte, ich müsse näher an die Leine. Das tat ich dann und es klappte. Danke, Steffi!"
"Nach diesem Auftaktsieg gegen Vaihingen werden wir sicher nicht für einen Betriebsausflug nach Pfungstadt fahren. Wir wollen uns auch dort zeigen.“

Philipp Kübler: "Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Spiel so anstrengend wird. Wir sind körperlich zwar fit, aber uns fehlt die Erfahrung, um dauerhaft konzentriert auf diesem hohen Niveau zu spielen. Das hat sich gerade dann gezeigt, wenn wir deutlich geführt haben."

TSV Calw – TV Vaihingen/Enz 5:4 (11:9, 11:13, 11:9, 10:12, 6:11, 11:8, 11:8, 9:11, 11:6)


12.11.2017

In Pfungstadt hängen die Trauben (zu) hoch

Nicht viel zu holen war – wie zu erwarten – beim ersten Gastauftritt in der höchsten Spielklasse, ausgerechnet beim überragenden Klub der letzten Jahre TV Pfungstadt. Für den beruflich verhinderten Nick Stoll rückte Philipp Kübler in die Mitte. Die linke Abwehrseite nahm Lukas Gruner ein. Mit dem etwas überraschenden 5:4-Sieg gegen Vaihingen/Enz im Rücken, zeigten die jungen Burschen aus Calw nicht allzu viel Respekt. Im Gegenteil: Im ersten Satz geigte das Team von Trainer Thomas Stoll selbstbewusst auf und schaffte mit dem 11:9-Satzsieg einen weiteren kleinen Erfolg. Dann kamen die Hessen ins Rollen, insbesondere Angreifer Steve Schmutzler, der vom MTV Rosenheim kam und den dauerverletzten Patrick Thomas würdig vertreten soll.

"Aber eigentlich lag es mehr daran, dass wir auf allen Positionen ein paar mehr Fehler produzierten als noch bei unserem Heimspiel, dass wir in der Folge keinen Durchgang mehr gewinnen konnten", bewertete Philipp Kübler die 1:5-Niederlage gelassen. Auch Lukas Gruner erstarrte nicht in Ehrfurcht vor dem großen Namen des Gegners. "Eigentlich war mehr drin, zumindest ein, zwei Sätze mehr hätten wir gewinnen können, wenn wir durchgehend konzentriert geblieben wären."
TSV Pfungstadt – Calw 5:1 (9:11, 11:7, 11:7, 11:8, 11:8, 13:11).

So bildet die Tabelle nach dem ersten Spieltag schon ein wenig ab, wohin die Reise geht. Pfungstadt führt (4:0 Punkte) vor Vaihingen/Enz (4:2) und TV Schweinfurt-Oberndorf (2:0), dahinter die Teams, die sich eher am Ende des Tableaus orientieren müssen: 4. Offenburg, 5. Hohenklingen, 6. Calw (jeweils 2:2), 7. Käfertal und 8. Stammheim (je 0:4).

Richtungweisend könnte der nächste Gastauftritt der Calwer am Samstag (18.11.) beim TV Hohenklingen werden: die Aufsteiger unter sich.