Löwinnen fahren die Krallen aus: Her mit dem Klunker!

04.03.2019

Calwer Frauen wollen bei der DM-Endrunde zumindest aufs Podium

 


Vor den Toren Oldenburgs, am Querkanal in Moslesfehn, steigt am Wochenende die Endrunde um die deutsche Faustball-Meisterschaft der Frauen. Einmal mehr dabei ist der TSV Calw. Die „Löwinnen“ bilden seit vielen Jahren eines der stärksten Teams im Land, doch für einen Titel hat es in 16 Anläufen nicht gereicht. Ob es diesmal, beim 17. Versuch, in der Hundsmühler Sporthalle mit dem ersehnten Triumph klappt?

 

Gegenfrage: warum nicht? Als amtierender Süd-Meister und nach einer starken Saison gehören die Hessestädterinnen definitiv zu den Favoriten. „In einer – toi, toi, toi – verletzungsfreien Runde haben wir uns nur wenige Sätze aus den Tatzen reißen lassen und konnten unsere Zielvorgaben erreichen“, blickt Sandra Janot, die „gute Seele“ der Calwer Frauschaft, auf die letzten Monate zurück. Und so gibt es auch keinen Grund, vor der 650-Kilometer-Reise in den Norden den Ball flach zu halten. „Nachdem die letzten beiden Hallenmeisterschaften nicht nach unseren Vorstellungen und Möglichkeiten verliefen, wollen wir zumindest den Sprung aufs Treppchen schaffen. Ziel ist, mit einem Klunker um den Hals nach Hause zu fahren.“

 

Selten hat man die TSV-Frauen so angriffslustig vernommen. Der Grund ist einfach: Die Calwerinnen überzeugten in der Hallenrunde auf ganzer Linie, unterlagen nur im Hinspiel beim deutschen Meister und Europapokalsieger TSV Dennach 2:3, gaben in den anderen 15 Spielen lediglich drei weitere Sätze ab. Hinter dem harmonierenden Angriffsduo mit Weltmeisterin Stephanie Dannecker und U18-Weltmeisterin Henriette Schell hat sich mit den ebenfalls WM-gestählten Annika Bösch und Leonie Pfrommer (U18) sowie den erfahrenen Lisa Kübler, Sandra Janot und der jungen Laura Flörchinger eine starke Sieben bewährt. Elke Schöck probierte viele Aufstellungsvarianten durch, alle erreichten ein hohes Niveau – ein Luxusproblem für die Trainerin.

 

Die am letzten Spieltag mit einem 3:1-Sieg gegen Lokalrivale Dennach erkämpfte Süd-Meisterschaft könnte sich nun auszahlen. Denn die Calwerinnen erwarten am Samstag mit dem Nord-Zweiten VfL Kellinghusen und dem SV Tannheim, der für den nach einer Spielabsprache disqualifizierten TV Eibach 03 nachrückt, die vermeintlich leichtgewichtigeren Gegner. In der anderen Gruppe kämpft Dennach mit Gastgeber SV Moslesfehn sowie Nord-Primus TV Brettorf um den Halbfinaleinzug. Bemerkenswert: der Ahlhorner SV verpasste erstmals seit 2003 die Qualifikation. Umso mehr könnten die Südvereine aus Calw und Dennach profitieren. Eröffnet wird das Turnier mit dem Landkreis-Duell zwischen Moslesfehn und Brettorf.

 

Die Calwerinnen schafften es in 16 Anläufen zwei Mal in ein Endspiel (Halle 2014 und 2015), unterlagen aber jeweils. Zwei Mal gab es Bronze (Halle 2016, Feld 2017). Der Aufwärtstrend wurde 2018 im Feld fortgesetzt: Platz 3 bei der World Tour, Platz 4 im Europapokal, dazu die neuerliche Qualifikation für das World Tour Finale, nächsten Sommer in Salzburg. Nun wäre es an der Zeit, bei einer Siegerehrung mal auf der obersten Stufe des Treppchens zu stehen. "Wir freuen uns sehr auf das Turnier und darüber, dass uns einige Fans aus Calw begleiten und zusätzlichen Auftrieb geben werden", so Sandra Janot.

 

Spielplan

Samstag, ab 11 Uhr:
TV Brettorf – SV Moslesfehn
TSV Calw – SV Tannheim
TV Brettorf – TSV Dennach
VfL Kellinghusen – SV Tannheim
T
SV Dennach – SV Moslesfehn
TSV Calw – VfL Kellinghusen
Sonntag, ab 10 Uhr:
Halbfinalspiele
Spiel um Platz 3
Endspiel