26.07.2022
Dezimierter TSV Calw schlägt kämpferischen TV Waldrennach
Mit einem verdienten 5:3-Sieg verabschiedeten sich die Bundesliga-Männer des TSV Calw aus der Faustball-Feldrunde 2022. Nach klarer 3:0-Führung erkämpfte sich der TV Waldrennach drei wichtige Satzgewinne, ehe die „Löwen“ wieder dominierten.
TSV Calw – TV Waldrennach 5:3 (11:6, 11:6, 14:12, 7:11, 10:12, 6:11, 11:6, 11:7)
Die Calwer begannen in ungewohnter Aufstellung. Grund dafür war, dass gleich drei Akteure nicht dabei sein konnten. Die Abwehrspieler Marco Stoll (Bänderriss) und Leandro Schmidberger (Knie) fielen verletzt aus, dann auch noch Nationalspieler Philipp Kübler (Zuspiel, Erkältung). So stellte Björn Gumbinger, der ohne den ebenfalls erkrankten Trainer Thomas Stoll die Verantwortung trug, die Mannschaft auf: Raphael Schlattinger und Nico Stoll im Angriff, der etatmäßige Zweitschlagmann Bastian Dangel rückte links und Lukas Gruner rechts in der Abwehr, Nick Stoll übernahm die Mitte. Als Back-up wurde Marcel Gruner aus der zweiten Mannschaft (Schwabenliga) aktiviert. Waldrennachs Trainer Stefan Maier bot Martin und Markus Kraut (Angriff), Kai Ehrhardt (Mitte), Carsten Scheerer und Oliver Kraut (Abwehr) auf.
Der TSV Calw setzte zunächst die Akzente und gewann die ersten beiden Sätze ohne große Gegenwehr. Danach entwickelte sich vor rund 100 Zuschauern das erwartet muntere Spielchen. Die Angreifer kamen mit ihren Angaben auf beiden Seiten nicht durch. So bekam das Publikum lange, teils spektakuläre Ballwechsel geboten. Der Gast vergab mit einem leichten Abwehrfehler die 10:9-Führung, Schlattinger nutzte den dritten Satzball zur 3:0-Satzführung. Nach einer fünfminütigen Pause und mit der Einwechslung von Niklas Ehrhardt (Mitte) und Eric Heinkel (Angriff) wendete sich das Blatt. Die „Blauen“ hielten nicht nur mit, sondern punkteten vor allem durch Markus Kraut und verkürzten auf 3:1. Schrecksekunde im fünften Satz: TSV-Schlagmann Raphael Schlattinger knallte bei einem Kurzball mit dem Kopf gegen das Knie von Nico Stoll und musste ausgewechselt werden. So erlebte Marcel Gruner sein Bundesliga-Debüt auf der linken Abwehrseite, Bastian Dangel rückte nach vorn. In einem spannenden Durchgang verkürzte Waldrennach. Im sechsten Satz stand die Sonne tief und ungünstig für die Calwer. „Da siehst du nix“, meinte auch einer der Linienrichter. Probleme hatte auch der wieder eingewechselte Schlattinger. Der TVW glich unter großem Jubel der mitgereisten Fans aus – denn mit diesem Satzgewinn war klar, dass es am Donnerstag (19 Uhr) in Waldrennach gegen den TV Unterhaugstett zum Abstiegsgipfel kommen wird: der Sieger bleibt Erstligist, der Verlierer steigt mit dem TV Waibstadt ab.
Danach ging es flott. Der TSV Calw fing sich, Waldrennach konnte keine große Spannung mehr ins Spiel übertragen. Der Favorit aus der Hessestadt brachte den Sieg mit zwei Satzgewinnen locker nach Hause.
Stimmen nach dem Spiel
Lukas Gruner, TSV Calw: „Dieses Spiel war ein Spiegelbild unserer gesamten Saison. Stark begonnen, dann nachgelassen und noch mal gesteigert. Wir hatten eine Feldrunde voller Höhen und Tiefen. Alle acht Spieler zeigten in diesem Sommer leider keine konstanten Leistungen. Wir schauen aber nach vorn und versuchen, es in der Hallenrunde wieder besser zu machen.“
Oliver Kraut, TV Waldrennach: „Wir mussten drei Sätze gewinnen, um das Rennen im Abstiegskampf offen zu halten. Das ist uns gelungen und ich freue mich darüber, auch wenn wir gerne auch das Spiel gewonnen hätten. Jetzt kommt es am Donnerstag bei uns in Waldrennach zum großen Finale. Der TV Unterhaugstett ist eher Favorit. Wir haben aber schon bewiesen, dass man mit uns rechnen muss, wenn‘s darauf ankommt.“
Björn Gumbinger, Trainer TSV Calw: „5:3 gewonnen, alles gut. Nach der Vorrunde mit der verpassten Chance, zur deutschen Meisterschaft zu kommen, war in unserer Mannschaft natürlich die Spannung weg. Gut, dass die Saison nun vorbei ist und wir eine Pause bekommen.“