28.08.2022
Kleine Fehler addieren sich zu einer klaren Niederlage der Löwinnen gegen Ahlhorn
Fotos: Lars Neumann
Es gibt Tage, da läuft es einfach nicht wie gewünscht. Diesen Tag erlebten unsere Calwer Löwinnen ausgerechnet am Samstag in Brettorf. Bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft lief im Qualifikationsspiel gegen den Ahlhorner SV, den Zweiten der Nord-Staffel, nur wenig zusammen. So mussten die Spielerinnen um Henriette Schell und Kapitänin Sandra Janot schon nach einer Stunde die Taschen zusammenpacken.
Ahlhorner SV – TSV Calw 3:0 (11:5, 11:8, 11:6)
Das große Fest im Faustballparadies Brettorf feierten andere. Meister wurden die Favoriten: TV Jahn Schneverdingen (Frauen) und TSV Pfungstadt (Männer), die aber beide ihren Pokal schwer erkämpfen mussten. Der Ahlhorner SV hatte es leider zu leicht, ins Halbfinale vorzudringen. Stephanie Dannecker, die den TSV Calw an der Seitenlinie betreute, schickte die „Erste Fünf“ aufs Feld: Henriette Schell und Laura Glauner Laura Flörchinger (Mitte), Leonie Pfrommer (links) und Sandra Janot (rechts) in der Abwehr.
Ihnen gegenüber stand der vielfache Meister mit der erfahrenen Imke Burfeind und der aufstrebenden U18-Spielerin Jordan Nadermann. Probleme hatte Calws World-Games-Siegerin Henriette Schell aber vor allem damit, die starke Abwehr von Michaela Grzywatz und Sarah Albrecht zu überwinden. „Henny“, normalerweise die Zuverlässigkeit in Person beim TSV, zeigte diesmal Nerven und ihr unterliefen mehr ungewohnte Fehler als sonst. Auch der Zweitschlag wirkte verunsichert. Lediglich die weit nach vorn gezogene Laura Flörchinger und die zum erweiterten Nationalteam gehörende Leonie Pfrommer zeigten sich in wirklich überzeugender Verfassung.
Nach der glatten Satzniederlage hielten die Calwerinnen – auch aufgrund ihres Kampfgeistes und der ebenfalls steigenden Fehlerquote auf der anderen Seite – im zweiten Durchgang lange mit. „Bambi“ Fanny Hopp war für Laura Glauner gekommen. Ihr Team lief meist einem Rückstand hinterher, auch weil die spektakulären langen Ballwechsel unter Szenenapplaus allesamt an den Gegner gingen. Calw kämpfte sich aber bis zum 8:8 heran. Da unterlief ausgerechnet der erfahrensten Löwin Sandra Janot ein ärgerliches Missgeschick: Einen langen Schlagball wähnte sie ins Aus segelnd, doch der fiel vor ihren Augen auf die Linie. Auch Satz 2 ging an den ASV. Hopp/Janot wurden durch Glauner und Samantha Lubik ersetzt, doch schon nach wenigen Bällen (0:3) war klar: das wird nichts mehr. Die Calwerinnen, die sich so viel vorgenommen hatten, scheiterten an zu vielen Eigenfehlern, und es fehlte an Szenen, die einen Ruck in der Mannschaft bewirkt hätten.
Ahlhorn unterlag im Halbfinale dem TSV Dennach, der dann wiederum im Endspiel den Heidschnucken aus Schneverdingen gratulieren musste. Ein richtig starkes Turnier zeigte der TV Segnitz, der zunächst das lautstark unterstützte Gastgeberteam aus Brettorf sicher besiegte, sich gegen Schneverdingen teuer verkaufte und sich mit einem 3:1 gegen Ahlhorn mit den Bronzemedaillen belohnte.
TSV Calw: Sandra Janot, Henriette Schell, Laura Glauner, Fanny Hopp, Laura Flörchinger, Leonie Pfrommer, Samantha Lubik.
Ergebnisse
Frauen, Qualifikation: TV Segnitz – TV Brettorf 3:1 (11:8, 7:11, 11:5, 11:8), Ahlhorner SV – TSV Calw 3:0 (11:5, 11:8, 11:6); Halbfinals: TSV Dennach – Ahlhorner SV 3:1 (13:11, 11:9, 8:11, 11:5), TVJ Schneverdingen – TV Segnitz 3:1 (11:8, 8:11, 11:5, 11:7). Um Platz 3: TV Segnitz – Ahlhorner SV 3:1 (11:7, 11:8, 7:11, 11:8); Finale TSV Dennach – TVJ Schneverdingen 2:3 (11:7, 6:11, 6:11, 11:8, 8:11).
Männer Halbfinale: TSV Hagen – TV Käfertal 0:3 (5:11, 6:11, 8:11), TSV Pfungstadt – TV Brettorf 3:2 (5:11, 11:6, 9:11, 11:5, 11:7); Um Platz 3: Brettorf – Hagen 2:3 (11:5, 8:11, 12:10, 12:14, 3:11); Finale Käfertal – Pfungstadt 2:3 (4:11, 6:11, 11:5, 12:10, 9:11).