Klarer 5:1-Sieg gegen aufstrebenden Aufsteiger

19.11.2022

200 Zuschauer erleben ein intensives Duell zwischen „Löwen“ und „Waldis“

Mit 5:1 Sätzen besiegten die Männer des TSV Calw am Freitagabend den zuletzt aufstrebenden Aufsteiger TV Waldrennach. Das Derby lockte am Freitagabend rund 200 Zuschauer in die Walter-Lindner-Halle, darunter einige von anderen Vereinen der Region wie Unterhaugstett, Dennach oder Hohenklingen. „Das zeigt, wie wichtig es für unseren Sport ist, den Bundesliga-Terminplan so auszurichten, dass möglichst wenig Parallelspiele stattfinden“, freute sich Calws Trainer Thomas Stoll über die stattliche Kulisse und prächtige Stimmung in der Halle – und natürlich über das Resultat.

 

TSV Calw – TV Waldrennach 5:1 (11:9, 7:11, 11:5, 11:3, 11:9, 11:8)

Dabei war die Begegnung anfangs keineswegs so einseitig, wie es das Endergebnis vermuten lässt. In der Calwer Abwehr fehlte weiterhin Stammspieler Marco Stoll verletzt und wurde vom fleißigen Leandro Schmidberger adäquat ersetzt. Neben ihm glänzten Lukas Gruner (Mitte) und ein herausragender Nick Stoll. Auf TVW-Seite bildete das Trio Oliver Kraut, Carsten Scheerer und Kai Ehrhardt (Mitte) einen Defensivblock auf ebenfalls hohem Bundesliga-Niveau. So bissen sich die Angreifer beider Teams lange Zeit die Zähne aus. Nach 40 Minuten waren gerade mal zwei Sätze gespielt und es war nicht vorherzusehen, wer als Sieger herausgehen würde. „Ein intensives Spiel mit starken Abwehraktionen“, befand später Nick Stoll. „Manchmal ging es über fünf, sechs Angriffe hin und her. Unser Hauptangreifer Raphael Schlattinger war am Ende ganz schön platt.“ (Foto: Stoll)

 

Alle vier Angreifer – Markus Kraut und Jeremy Wuhrer für Waldrennach, Schlattinger und Bastian Dangel für Calw – hatten Probleme durchzukommen, auch weil es reihenweise Leinenduelle gab. Als starker Blockspieler erwies sich vor allem Markus Kraut, der mehrmals punktete und die Calwer Offensive empfindlich störte. Daher verlegte sich die Heimmannschaft ab Satz 3 auf etwas kürzere Zuspiele. „Da können schon 20 Zentimeter weniger viel ausmachen“, so Nick Stoll. Tatsächlich gelang es der Heimmannschaft, mit präzisen Vorlagen Schlattinger und Dangel Luft zu verschaffen – und die punkteten fleißig. So bewegte sich das Pendel deutlich auf Calwer Seite.

Nach zwei klaren Satzgewinnen zum 3:1 bäumten sich die Gäste um Trainer Stefan Maier in Satz 5 nochmals auf. Niklas Ehrhardt übernahm die Zuspielposition und Waldrennach hielt wieder mit. Zunächst eine Schrecksekunde, als Calws Dangel beim Blockversuch einen harten Angriffsball von Wuhrer ins Gesicht bekam, benommen liegen blieb, aber nach einer Pause weiterspielen konnte. Bei 9:9 wurde der bärenstarke Markus Kraut von einem Wadenkrampf niedergestreckt. Da sich Ersatzangreifer Eric Heinkel beim Aufwärmen verletzte, bekam Maximilian Maier seinen Einsatz. Wuhrer, zuvor noch etwas blass geblieben, übernahm Verantwortung und zeigte starke Aktionen. Doch die Calwer, im letzten Satz mit dem zuletzt angeschlagenen Nationalspieler Philipp Kübler, spielten die Begegnung gekonnt aus.

„Der Wadenkrampf kam zum ungünstigsten Zeitpunkt, als wir noch mal alles versuchten“, ärgerte sich Markus Kraut. „Wir hatten nichts zu verlieren und wollten locker auftreten, was uns anfangs auch gelungen ist. Doch dann haben die Calwer ihr Zuspiel verkürzt und Schlattinger machte seine Punkte.“ Nick Stoll: „Dieser Sieg war wichtig mit Blick auf den Klassenerhalt. Am Samstag sind wir in Schweinfurt beim TV Oberndorf gefordert. Dort wird sich zeigen, wohin die Reise in dieser Saison geht: in die obere oder untere Tabellenhälfte.“ Geht es nach Trainer Thomas Stoll, soll sich der Trend bestätigen. „Wir haben zuletzt richtig gut trainiert und ich bin optimistisch, dass wir in Oberndorf punkten.“