14.12.2024
Die Faustball-Männer des TSV Calw unterliegen in der 1. Bundesliga Süd dem TV Vaihingen/Enz mit 1:5 Sätzen und empfangen am 11. Januar die unbequeme Berliner TS zum Duell.
Ein Sprung auf Platz 2 der Süd-Tabelle wäre mit einem klaren Sieg gegen den TV Vaihingen/Enz noch möglich gewesen – und damit der vorzeitige Einzug ins Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft. Doch der Gast wollte ebenfalls in der Walter-Lindner-Sporthalle den Sack zumachen und sich als Zweiter eine mehrwöchige Spielpause verdienen. Die Begegnung der ambitionierten Konkurrenten lebte von der Spannung und am Ende jubelte der TVV nach einem in dieser Höhe überraschenden Sieg.
TSV Calw – TV Vaihingen/Enz 1:5 (12:14, 8:11, 11:8, 10:12, 9:11, 8:11)
Das deutliche Resultat sagte jedoch nicht viel über das wahre Kräfteverhältnis auf dem Spielfeld aus. In allen Abschnitten hätte es anders ausgehen können. Im ersten Durchgang erkämpften sich die Hausherren nach 4:8-Ballrückstand und deutlicher Steigerung einen Satzball (11:10), brachten diesen aber nicht durch. Danach zeigte Vaihingens Schlagmann Johannes Jungclaussen seine Qualitäten mit krachenden Angaben und gefühlvollen Kurzbällen. Erst der dritte Satz gehörte den Calwern nach einer Umstellung: Nick Stoll musste weichen, Philipp Kübler übernahm die linke Abwehrseite und Lukas Gruner wechselte in die Mitte. Beinahe wäre der 2:2-Satzausgleich gelungen, doch erneut gelang es bei 10:9-Führung nicht, den entscheidenden Punkt zu machen.
Bezeichnend auch der fünfte Satz: Einen 1:4-Ballrückstand drehten die Calwer auf 7:4, unterlagen aber 9:11. Allerdings schaffte es der TVV immer wieder, sich nervenstark aus heiklen Situationen zu retten. Die Abwehr, vor allem Jaro Jungclaussen und Jakob Kilpper, machten einen richtig guten Job und Calws Hauptangreifer Raphael Schlattinger hatte es mit zunehmender Spieldauer immer schwerer, direkte Punkte zu erarbeiten. Die Vaihinger Edeltechniker spielten die zweiten Bälle meist so zu, dass National-Schlagmann Johannes Jungclaussen variieren konnte und Calws Markus Kraut nicht in den Block kam.
So jubelten am Ende die Sportler und Fans aus Vaihingen über einen deutlichen Sieg und den begehrten zweiten Tabellenplatz. Die Calwer blieben auf Platz 5 hinter dem ungeschlagenen TSV Pfungstadt, TV Vaihingen/Enz, TV SW-Oberndorf, TV Stammheim und vor dem TV 1880 Käfertal, der trotz 2:5-Niederlage beim TV Waldrennach noch gute Chancen auf die DM-Teilnahme vor heimischem Publikum in Mannheim hat.
So geht es nun weiter
Pfungstadt und Vaihingen stehen vorzeitig im Viertelfinale zur deutschen Meisterschaft und haben nun mehrere Wochen Pause. Die Dritt- bis Sechstplatzieren spielen über Kreuz gegen die Sechsten bis Dritten der Nordstaffel um den Einzug ins Viertelfinale.
Als Fünfter empfängt der TSV Calw die unbequeme Berliner TS am 11. Januar und fährt eine Woche später zum Rückspiel in die Hauptstadt. Der Sieger dieses Doppel-Duells muss gegen den TSV Pfungstadt ran und seine Chance auf den Einzug ins Final Four suchen, das am 22./23. Februar in Mannheim stattfindet.
In der Play-down-Runde ermitteln der TV Waldrennach, NLV Vaihingen und TSV Karlsdorf zwei Absteiger.
Stimmen zum Spiel
Jakob Kilpper, TV Vaihingen/Enz: „Wir waren nicht so überlegen, wie es das Ergebnis widerspiegelt. Calw hat gut gespielt, wenn auch nicht auf Topniveau, und sich ein paar Fehler erlaubt. Uns ist es mit zunehmender Spieldauer gelungen, uns auf die Angaben und Schüsse von Raphael Schlattinger einzustellen. Nun stehen wir im Viertelfinale und wollen zur DM, um eine Medaille zu holen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich in der Play-off-Runde mehr Süd- als Nordvereine durchsetzen werden.“
Nick Stoll, TSV Calw: „Der TV Vaihingen/Enz ist schwierig zu verteidigen, das hat man auch heute gesehen. Hanni (Anm. Johannes Jungclaussen) sieht sofort, wenn du in der Abwehr einen Schritt zu früh machst und dreht den Ball dann in die Lücke. Schade, dass die Vorrunde so endet. Wir hatten am Anfang der Saison die leichteren Gegner so sicher geschlagen, dass wir euphorisch waren und auf Platz 2 geschielt haben. Dann kamen die schweren Auswärtsspiele in Schweinfurt und Käfertal. Nun müssen wir schauen, was möglich ist.“