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15.08.2018
Das Faustball-Überraschungsteam des TSV Calw schiebt „Überstunden“. Nach dem Durchmarsch von der dritten Liga in die 1. Bundesliga innerhalb von zwei Jahren schlossen die TSV-Männer eine herausragende Feldrunde als Südstaffel-Zweiter ab. Die Belohnung gibt’s am Wochenende: die Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft.
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Ein erfahrener Haudegen wie Angreifer Bernd Bodler weiß, dass in Ahlhorn etwas Besonderes auf ihn und seine jungen Mitstreiter der Calwer „Löwen“ zukommt, wenn sie am Samstag zu ihrem Ausscheidungsspiel gegen den dritten Qualifikanten aus der Nordstaffel auflaufen. Das ist kein geringerer als Gastgeber Ahlhorner SV. „Eine DM ist immer außergewöhnlich“, weiß Bodler. „Vor einer großen Kulisse zu spielen und dann noch gegen die Heimmannschaft – das wird sicher sehr laut und emotional werden.“ Die Blauweißen aus dem flachen Land zwischen Celle und Bremen werden in der Faustball-Arena Katharinenstraße ein euphorisches Publikum hinter sich haben, die Zuschauerzahl dürfte vierstellig ausfallen.
Der Modus ist einfach: wer verliert, kann die Taschen zusammenpacken und es sich auf der Tribüne gemütlich machen. Der Sieger hingegen trifft in der Vorschlussrunde auf den amtierenden deutschen Meister VfK Berlin, den großen Favoriten neben Süd-Primus TSV Pfungstadt. „Ich hoffe natürlich das Halbfinale zu erreichen, aber das wird sehr schwer“, ahnt Bodler. Vieles hängt vom athletischen Calwer Hauptschlagmann Raphael Schlattinger ab, der zuletzt mit dem Schweizer Nationalteam für die bevorstehende EM (25./26. August, Adelmannsfelden) schwitzte. Und natürlich auch von der jungen Abwehrreihe mit Nick Stoll, Philipp Kübler, Lukas Gruner und Mathias Zierer, die in der ungewohnten „heißen“ Atmosphäre sicherlich ganz schön unter Beschuss genommen werden.
Trainer Thomas Stoll hält den Ball aber keineswegs flach. „Natürlich ist es für uns bereits ein großer Erfolg, gleich im ersten Bundesliga-Jahr die Qualifikation unter die Top-6 in Deutschland geschafft zu haben. Aber meine Mannschaft hat über weite Strecken der Saison sehr gut gespielt und sich die Endrunden-Teilnahme eindeutig verdient.“ Die Schwarzwälder fahren mit breiter Brust und in Bestbesetzung nach Niedersachsen – übrigens gemeinsam mit den Fans im großen Reisebus. Dies hatte sich schon im Vorjahr bei den Aufstiegsspielen als optimale Einstimmung erwiesen. Nur der frischgebackene U21-WM-Zweite Philipp Kübler laboriert an einer Blessur an der Hand. Der Einsatz des schnellen Abwehrspielers ist aber voraussichtlich nicht gefährdet.
Da die Calwer dieses Turnier in ihrer Saisonplanung eigentlich gar nicht vorgesehen hatten, musste Trainer Stoll in der Vorbereitung nicht immer auf alle seine Männer zugreifen. „Wir sind aber absolut fit für den Vergleich mit Ahlhorn. Super wäre es, wenn wir unsere bestmögliche Leistung abrufen könnten – dann wäre es möglich, um die Medaillenplätze mitzuspielen.“ Aufeinander getroffen sind die beiden Kontrahenten übrigens noch nie. „Deshalb ist diese Mannschaft eine Unbekannte für uns. Dies gilt aber auch umgekehrt für die Ahlhorner. Ich sehe unsere Chancen auf einen Sieg bei 50 Prozent. Mit dem Publikum im Rücken wird der Gastgeber alles andere als ein leichter Gegner sein“, so Thomas Stoll. Vor dem Duell drückt der Trainer und Abteilungsleiter in Personalunion natürlich auch den Calwer Frauen die Daumen. „Mit dem notwendigen Quäntchen Glück ist alles drin.“
Deutsche Meisterschaften Feldfaustball
der Frauen und Männer in Ahlhorn
Samstag
10 Uhr Eröffnung / Qualifikationsspiele
Frauen TSV Calw (Süd 2) – TV Jahn Schneverdingen (Nord 3)
Männer TV Voerde (Nord 2) – TV Schweinfurt-Oberndorf (Süd 3)
Frauen VfL Kellinghusen (Nord 2) – TV Eibach 03 (Süd 3)
Männer TSV Calw (Süd 2) – Ahlhorner SV (Nord 3)
14 Uhr Halbfinalspiele
Frauen Ahlhorner SV (Nord 1) – Sieger Calw/Schneverdingen
Männer TSV Pfungstadt (Süd 1) – Sieger Voerde/Oberndorf
Frauen TSV Dennach (Süd 1) – Sieger Kellinghusen/Eibach
Männer VfK Berlin (Nord 1) – Sieger Calw/Ahlhorn
Sonntag
10 Uhr Frauen um Platz 3
11.15 Uhr Männer um Platz 3
13 Uhr Frauen Finale
14.15 Uhr Männer Finale
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