27.11.2022
TSV Calw unterliegt fast fehlerfreiem TV Oberndorf in Schweinfurt mit 1:5 Sätzen
Die Analyse des Nationalspielers Philipp Kübler nach der Niederlage seines TSV Calw beim TV Oberndorf brachte es auf den Punkt: „Schwer zu sagen, was genau gefehlt hat, um hier zu gewinnen. Eigentlich haben wir richtig gut gespielt, aber die waren heute noch stärker: Oberndorf hat keine Fehler im Angriff gemacht und in der Abwehr viele Bälle gezogen, darunter auch drei, vier Unmögliche. Wir sind nur schwer durchgekommen. Das hat den Unterschied ausgemacht.“ So gewann die Heimmannschaft klar, wenn auch um ein, zwei Sätze zu hoch.
TV SW-Oberndorf – TSV Calw 5:1 (11:8, 11:9, 7:11, 12:10, 11:8, 11:8)
Die Calwer Löwen hatten die Begegnung zuvor als richtungweisend bezeichnet. Nun ist klar: die Hessestädter brauchen sich vorerst nicht nach oben orientieren, sondern in der zweiten Tabellenhälfte. Trainer Thomas Stoll setzte auf seinen bewährten Angriff mit Raphael Schlattinger und Bastian Dangel, in der Mitte auf den zuletzt starken Vorbereiter Lukas Gruner sowie in der Abwehr auf Philipp Kübler und Nick Stoll. Schon im ersten Satz legten die Oberndorfer um ihren über zwei Meter langen Schlagmann Oliver Bauer los wie die Feuerwehr und holten sich Satz 1. Dann zeigten sich die Calwer konzentrierter, energischer, führten 4:2, später 9:7. Bauer punktete, Schlattinger musste aus der Angabe kommen. Ein Leinenfehler, ein Ausball, und die Franken nutzten den ersten Satzball zum 2:0 – der erste Knackpunkt aus Calwer Sicht. Erneut wehrte sich der Gast stark, Schlattinger punktete und auch Dangel zeigte gute Szenen. Der Anschluss war hergestellt.
Nach der 10-Minuten-Pause sah das Publikum einen Schlagabtausch zweier Teams auf Augenhöhe. Das Heimteam führte aber immer um ein, zwei Zähler. Bei 9:10-Rückstand zog Thomas Stoll die Auszeit, um den TV Oberndorf aus dem Vorsprung-Rhythmus zu bringen. Das gelang – Ausgleich. Dann aber ein knallhartes Ass Bauers auf die Wandseite. Schlattinger kontert mit knallharter Angabe, der überragende langjährige Nationalspieler Fabian Sagstetter aber kratzt den Ball von der Linie, Bauer punktet mit Unterschnitt – 1:3 Sätze aus Calwer Sicht, zwei davon unglücklich verloren.
Ein ähnliches Bild auch in den nächsten Durchgängen. In Satz 5 egalisieren die Calwer einen 1:4-Rückstand in eine Führung, bei 8:9 ist noch alles offen. Dann erzwingt erneut die Heimmannschaft zwei Bälle. Auch im letzten Satz steht es 8:9, Schlattinger geht volles Risiko und schlägt um wenige Zentimeter ins Aus. Kurz darauf bejubelten die Schweinfurter den klaren Sieg. Zwei Akteure mahten den Unterschied: Der stets präsente Faustball-Derwisch Fabian Sagstetter sowie Schlagmann Oliver Bauer, der aufgrund seiner Größe fast nicht zu blocken war: Er setzte im gesamten Spiel nur einen Ball in die Leine und einen ins Aus – eine Mega-Quote.