03.02.2024
0:5-Niederlage für die Bundesliga-Faustballer des TSV Calw gegen TSV Pfungstadt – jetzt muss der Sieg in Vaihingen/Enz her.
Oben: Moritz Pfrommer warf sich mutig vor Patrick Thomas. Unten: Der TSV Calw – hier Lukas Gruner – mühte und streckte sich. Fotos: Roland Wurster
Weitere Fotos hat Roland – vielen Dank dafür! – hier zur Verfügung gestellt:
Faustball-Bundesliga Männer Calw 2024-02 | Flickr
Die Aufstellungspläne von Trainer Thomas Stoll waren kurzfristig dahin: Nick Stoll meldete sich krank, hütete mit Fieber das Bett. So musste Nationalspieler Philipp Kübler die zentrale Rolle in der Abwehr einnehmen, zwischen Lukas Gruner und Leandro Schmidberger. Moritz Pfrommer rückte auf die Zweitschlagposition neben Hauptangreifer Raphael Schlattinger und sollte die Kreise des Pfungstädter Superstars Patrick Thomas an der Leine zu stören. Entsprechend mutig warf sich Pfrommer vor den 15 cm größeren Thomas, doch gegen den Zwei-Meter-Mann war kein Kraut gewachsen.
TSV Calw – TSV Pfungstadt 0:5 (7:11, 5:11, 4:11, 5:11, 4:11)
Patrick Thomas, seit Jahren der weltbeste Angreifer, kannte kein Erbarmen. Er drosch die Lederkugel mit einer solchen Wucht und Präzision, dass die Calwer Schwerarbeit leisten mussten. Aber es ist nicht nur der blonde Hüne, der die jahrelange Dominanz seines Vereins und auch der deutschen Nationalmannschaft ausmacht. Sein Bruder Bastian in der Mitte, der Ex-Calwer Dennis Gruber, der flinke Andrew Fernando und wahlweise Tim Arnold oder Alexander Schmidt in der rechten Abwehr spielten in der Walter-Lindner-Sporthalle wie aus einem Guss. Fast jeder erste Ball kam schon weit nach vorn, die Zuspiele lagen wie gemalt für Patrick Thomas und der ließ es krachen mit einer so geringen Fehlerquote, dass die Zuschauer wahlweise ungläubig den Kopf schüttelten oder mit der Zunge schnalzten.
Die Männer des TSV Calw kämpften, bissen, legten sich ins Zeug. Schlattinger versuchte es mit direkten Anspielen auf seinen Gegenüber, oder aber mit der Brechstange – wohl wissend, dass die ersten Bälle gegen diesen Gegner sitzen müssen. Das Risiko wurde mit manchem Fehler bestraft. Kübler versuchte es mit Köpfchen, aber die Pfungstädter sind so lange im Geschäft, dass sie sich kaum überrumpeln lassen. Oft flogen die Calwer Angriffsbälle um wenige Zentimeter ins Aus. Und als Pfungstadts Power-Schlagmann doch einmal das Visier falsch einstellte und den Ball um einen Meter zu lang spielte, dann mit einer solchen Härte, dass Schmidberger nicht mehr ausweichen konnte und den Ball auf den Fuß bekam. Es war nicht der Abend des TSV Calw und so war nach etwas über einer Stunde eine ungleiche Begegnung beendet.
Der Gast aus dem Landkreis Darmstadt bleibt weiter unbesiegt und ist haushoher Favorit auf den Meistertitel, der Anfang März in Hagen/Westfalen ausgespielt wird. Die Calwer sind vielleicht auch dabei. Voraussetzung ist ein Sieg am nächsten Samstag, im letzten Spiel der regulären Bundesliga-Runde beim TV Vaihingen/Enz.