Calw legte einen „fliegenden Start“ hin, führte schnell gegen den TV Waibstadt aus Baden und sicherte den Auftaktsieg mit 2:0 (11:6, 11:5). Dieser optimale Turnier-Einstieg fand seine Fortsetzung gegen den Güstrower SC 09. Der TSV-Nachwuchs agierte sicher, überließ die Fehler den Gegnerinnen aus Mecklenburg-Vorpommern. Beide Sätze gingen klar an die technisch überlegenen Calwerinnen (11:6, 11:6).
Nun lagen die schweren Prüfsteine vor ihnen, mit dem niedersächsischen Turnierfavoriten TV Jahn Schneverdingen und dem SV Düdenbüttel. Gegen Schneverdingen sah Calw kein Land (6:11, 5:11). Die „Heidschnucken“ spielten das ganze Turnier auf einem eigenen Niveau und sicherten sich vorzeitig den Halbfinaleinzug. Inzwischen war aber auch klar: Calw hatte sein Ziel erreicht, stand unter den Top-6. Ein Satzgewinn gegen Düdenbüttel hätte sogar zu 2. Platz in Gruppe A und für eine bessere Ausgangssituation in den Ausscheidungsspielen am Sonntag gesorgt. Calw suchte seine Chance, begann furios, erarbeitete sich eine 7:1-Führung – und gab den Satz doch noch aus der Hand (10:12). Erst bei 4:8 im zweiten Satz erholten sie sich vom Schock: Trainer Sascha Schmidberger nahm die Auszeit, fand die richtigen Worte und Calw glich aus (9:9). Doch das Glück war auf Düdenbütteler Seite (9:11).
Am Sonntag wartete ein alter Bekannter im Kampf um den Halbfinal-Einzug: der TSV Gärtringen. Die Calwerinnen machten es den blau-weißen „Nachbarn“ aus dem Landkreis Böblingen mit ihrer kämpferischen Einstellung nicht leicht. Im heißen Duell der Angreiferinnen Kim Niemann (Gärtringen) und Franziska Habitzreither (Calw) führten die Schwarzwälderinnen zunächst, „doch wir konnten dieses hohe Niveau leider nicht durchhalten“, so Schmidberger. Die Süddeutschen Meisterinnen aus Gärtringen hatten mehr Stehvermögen: 9:11, 11:9 und 8:11 aus Calwer Sicht im besten Spiel dieses Turniers vor einem begeisterten Publikum.
Im Duell um Platz 5 stand erneut der SV Düdenbüttel gegenüber. Diesmal aber waren die TSV-Löwinnen heiß auf den Sieg zum Saisonabschluss und zogen alle Register. Folge: ein deutlicher 2:0-Sieg (11:3, 11:5). Gärtringen, das Schneverdingen im Halbfinale zeitweise einen harten Zweikampf bot und doch unterlag, feierte nach einem 2:0 gegen Gastgeber VfL Kellinghusen euphorisch seine verdienten Bronzemedaillen. Im Endspiel ließ Jahn Schneverdingen gegen den Wardenburger TV nichts anbrennen (2:0).
Der TSV Calw agierte mit einer beherzten Offensive (Franzi Habitzreither, Helena Bär) und einer Abwehr (Lea Pfizenmaier, Denise Langgärtner, Angelina Schmidberger), die um jeden Ball rackerte und meist sauber zuspielte. Fanny Hopp zeigte als Alternative mit ihren erst zwölf Jahren starken Einsatz. Lea König konnte aus gesundheitlichen Gründen ihr Team nur moralisch unterstützen. „Die Mannschaft kann stolz sein, ich bin es jedenfalls“, lobte Trainer Sascha Schmidberger. „Das Niveau der von Platz 2 bis 5 platzierten Mannschaften war auf Augenhöhe. Mit mehr Selbstvertrauen wäre eine Medaille möglich gewesen. Daran arbeiten wir.“
Ergebnisse: TSV Calw – TV Waibstadt 2:0 (11:6, 11:5), Calw – Güstrower SC 09 2:0 (11:6, 11:6), Calw – TV Jahn Schneverdingen 0:2 (6:11, 5:11), Calw – SV Düdenbüttel 0:2 (10:12, 9:11); Viertelfinale Calw – TSV Gärtringen 1:2 (9:11, 11:9, 8:11); um Platz 5 Calw – Düdenbüttel 2:0 (11:3, 11:5).
Deutsche Meisterschaft U16 weiblich, 5. Platz für den TSV Calw: Helena Bär, Franziska Habitzreither, Fanny Hopp, Lea König, Denise Langgärtner, Lea Pfizenmaier, Angelina Schmidberger.
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