13.11.2018
Wenn der TSV Calw verliert und Trainerin Elke Schöck trotzdem „sehr zufrieden mit der gesamten Mannschaftsleistung“ ist, dann muss es ein sehr enges Match beim Favoriten TSV Dennach gewesen sein.
TV Obernhausen – TSV Calw 0:3 (5:11, 5:11, 7:11)
Vor der Kür die Pflicht? Nun, als Selbstläufer hatten die Calwerinnen ihre erste Begegnung des Tages in der Neuenbürger Halle von vornherein nicht angesehen. Schon gar nicht, nachdem die TVO-Damen dem deutschen Hallen- und Feld-Meister TSV Dennach überraschend einen Satz abgeknöpft hatten. So gingen die Calwerinnen hellwach ins Spiel.
Trainerin Elke Schöck setzte auf eine neue Startbesetzung: Henriette Schell wurde im Angriff von Annika Bösch flankiert, in der Abwehr standen neben der erfahrenen Sandra Janot zwei der „jungen wilden Löwinnen“: Laura Flörchinger und Leonie Pfrommer, beide gerade mal 18 Jahre alt. Sie alle wurden nie vor wirkliche Probleme gestellt, auch wenn der TV Obernhausen stark mitspielte und eifrig versuchte mitzuhalten. Aber Henriette Schell machte den Unterschied. Sie nutzte fast jedes gute Anspiel für einen Punktgewinn. So gingen alle drei Sätze klar an die Calwerinnen, die sich für den „Süd-Gipfel“ gegen den TSV Dennach bestens präpariert sahen.
TSV Dennach – TSV Calw 3:2 (12:10, 11:8, 8:11, 7:11, 12:10)
Nicht nur auf dem Papier, auch auf beiden Seiten der Leine in der Neuenbürger Stadthalle entwickelte sich von Beginn an ein Spitzenspiel, das diesen Begriff verdient hat. Der TSV Dennach, deutscher Feld- und Hallenmeister und der herausragende Verein der jüngeren Vergangenheit, bekam es einmal mehr mit den aufmüpfigen Calwerinnen zu tun, die es aber in den letzten Jahren nie schafften, aus dem Schatten der Dennacherinnen zu springen.
Beide Teams kennen sich in- und auswendig, und so war es keine Überraschung, dass Calw nun mit Stephanie Dannecker in der Startaufstellung begann. Eine Kapselverletzung an einem Finger aber zwang die ehrgeizige Weltmeisterin, nur vom Rückschlag aus offensiv zu agieren und sonst die Rolle des Zuspiels zu übernehmen. Eine gute Lösung, weil Henriette Schell erneut mit gefährlichen Angaben zu überzeugen vermochte. In der hinteren Reihe kamen Annika Bösch, Lisa Kübler und Sandra Janot zum Zug. Den besseren Beginn hatten die Dennacherinnen mit einer gewohnt starken Sonja Pfrommer sowie Lena Wahl im Angriff. „Meine Mannschaft war nicht beweglich genug und hatte keinen guten Start in die Begegnung“, so Elke Schöck. Immerhin hielt „Henni“ Schell die Calwerinnen in den ersten beiden Sätzen lange im Spiel.
Ab Durchgang 3 drehten die Hessestädterinnen auf, spielten wie aus einem Guss. „Wenn wir diese Performance öfter aufs Spielfeld bringen, wird es für jede Mannschaft schwer, uns zu besiegen“, so Schöck. Calw glich zum 2:2 aus. Im entscheidenden Satz neutralisierten sich beide Teams auf höchstem Niveau. Der Gast aus Calw hatte den ersten Matchball, aber ausgerechnet jetzt kam das Zuspiel zu unpräzise. Dennach nutzte die Chance, punktete drei Mal in Serie und jubelte zusammen mit dem Heimpublikum.