Halbfinale TSV Dennach – TSV Calw 1:3 (7:11, 11:7, 5:11, 11:13)
Wer wird im Endspiel von Moslesfehn auf den TV Jahn Schneverdingen treffen, der im ersten Sonntagsspiel den Erzrivalen Ahlhorner SV einmal mehr, mit 3:1 Sätzen, ins „kleine Finale“ schickte? Klarer Favorit der TSV Dennach, der in dieser Hallenrunde drei Mal die Calwerinnen besiegte: in der Bundesliga jeweils 3:1, im Enspiel um den Champions Cup 4:2. Und mit Sonja Pfrommer und der immer stärker werdenden Fenja Stallecker verfügen die Pink Ladies aus dem Enzkreis über eine starke Doppelspitze.
Aber in der Halle am Querkanal in Moslesfehn wurden die Karten neu gemischt. Never change a winning team: Die Löwinnen starteten in der gleichen Besetzung wie am Vortag, als sie mit hoher Konstanz und geringer Fehlerquote überzeugten. Dennach spielte von Beginn an auf Henriette Schell, um ihre gefürchteten Rückschläge zu vermeiden. Doch Laura Glauner deckte mit Kurzbällen in die Feldmitte ungewohnte Abstimmungsschwächen der Pink Ladies auf. Dazu produzierte Dennach Fehler, die sich in einem 11:7 für Calw summierten. Anschließend ging der siebenmalige Europapokalsieger noch konsequenter über die Calwer Hauptangreiferin – mit Erfolg. Calw entwickelte weniger Druck und schon die ersten Bälle kamen nicht mehr so konsequent ins Feld. Die wenigen fehlenden Prozent Genauigkeit brachten den Gegner ins Spiel, Dennach glich aus. Wer nun erwartete, dass sich das Spiel gewendet hätte, sah sich getäuscht. Im Gegenteil: Der TSV Calw drehte wie entfesselt auf. Sandra Janot zog lange Bälle, Leonie Pfrommer deckte hinter Henriette Schell ab, Laura Flörchinger spielte optimal zu und Henriette Schell schlug den Gegnerinnen die Bälle nur so um die Ohren. Nach 8:1-Führung gelang Dennach noch ein wenig Ergebniskosmetik, doch plötzlich war Calw kein Underdog mehr. Vierter Satz, eine hochklassige Begegnung mit zwei Teams auf Augenhöhe. Der TSV Calw setzte seine konstant fehlerarme Leistung fort, Dennach hielt dagegen. Die Hessestädterinnen führten 7:6, dann brachten leichtsinnige Fehler Dennach in Front. Auszeit. Kurz darauf Matchball für Calw, Sonja Pfrommer gleicht nervenstark aus. Wenige Momente später ist die Überraschung perfekt – 3:1 für den Titelverteidiger TSV Calw!
Leonie Pfrommer über…
… das Spiel gegen einen alten Bekannten: „Gegen Dennach zu spielen ist immer sehr schwierig. Aber nach drei Niederlagen in dieser Hallenrunde wollten wir diesen Sieg unbedingt. Unser Wille war so stark, deshalb hat es gereicht.“
… das erneute Finale, nach zwei Titelgewinnen 2019 (in Moslesfehn) und 2020 (in Schneverdingen gegen den TV Jahn):
„Unsere Mannschaft hat sich verändert, vor allem weil Steffi (Dannecker) nicht mehr dabei sein kann. Das Halbfinale zu erreichen war unser Ziel. Nun haben wir unsere Erwartungen mehr als erfüllt und stehen im Endspiel.“