Ein alter Hase und ein junger Wilder

30.04.2024

Blutauffrischung für die „Löwen“ durch Markus Kraut und Ricardo Lebherz

Es gab Tage, da musste der TSV Calw zu fünft, ohne Ersatzspieler, um Punkte kämpfen. Mit den Neulingen Markus Kraut und Ricardo Lebherz kommt also heiß ersehnte Verstärkung. Wer sind die beiden?

Ricardo Lebherz ist gerade mal 17 Jahre alt, hatte aber schon reichlich Grund zu Jubeln. Der Abituranwärter am Maria-von-Linden-Gymnasium Calw-Stammheim gewann als Teil der goldenen Generation beim TV Unterhaugstett gleich drei Mal die deutsche U18-Meisterschaft. Zwei Europameistertitel mit der U18-Nationalmannschaft kamen hinzu und ein weiterer Traum könnte sich mit der Teilnahme an der Junioren-WM in Chile, im Herbst dieses Jahres, erfüllen. „Im letzten Sommer habe ich bei internationalen Turnieren in der Schweiz als Gastspieler des TSV Calw mitgespielt. Der erste Kontakt war geknüpft und nachdem sich die Bundesliga-Mannschaft in Unterhaugstett nun leider auflöste, wurde mir in Calw eine Tür geöffnet. Diese Chance musste ich ergreifen. Ich hoffe, mich hier auf dem hohen Niveau weiterentwickeln zu können. Ich möchte die Mannschaft ergänzen, auch wenn der Sprung zu den Senioren schwer ist. Aber ich traue mir dies auf jeden Fall zu.“

Ein Faustballer mit Nachname Kraut? Klar, der gehört doch nach Waldrennach! Aber Schlagmann Markus Kraut, eine Institution bei den „Waldis“, nimmt mit 32 Jahren eine neue Herausforderung an. „Ich kenne die Spieler des TSV Calw natürlich seit vielen Jahren“, sagt der Angreifer, der seit dem 17. Lebensjahr Erfahrungen in der 1. und 2. Bundesliga gesammelt hat – allerdings nie auf dem höchsten nationalen Niveau mit Waldrennach. Das könnte sich nun ändern, wenn er neben dem Schweizer Nationalspieler und Linkshänder Raphael Schlattinger die Calwer Geschicke lenkt. „Neben ,Dozi‘ auf der linken Angriffsseite zu stehen, ist ein großer Vorteil für mich. Endlich auf meiner Lieblingsposition. Gegen ihn zu spielen war immer sehr unangenehm. Mit ihm zusammen in einem Team zu spielen, werde ich genießen“, sagt der Bauingenieur.

Die Entscheidung zum Wechsel in die Hesse-Stadt „habe ich mir nicht leicht gemacht“, sagt Markus Kraut. „Ich will aber noch einmal eine neue sportliche Herausforderung auf hohem Niveau annehmen und bei einer deutschen Meisterschaft spielen. Auch wenn ich seit einer Schulter-OP vor einigen Jahren heute beschwerdefrei bin: als 32-jähriger Schlagmann weißt du nie, wie lange es gut geht.“ Der erste Spieltag, am Samstag (ab 16 Uhr) in Calw-Altburg gegen den bärenstarken TV 1880 Käfertal, „wird richtungweisend für diese Saison. Ich will den Druck mit annehmen, schnell in meine neue Mannschaft reinkommen und nicht zuletzt auch Spaß haben.“ Denn mit Spaß, das weiß Markus Kraut, geht alles leichter.