15.06.2024
TSV Calw schlägt den TV Segnitz deutlich und darf weiter von der Teilnahme an der Meister-Endrunde träumen.
Die Faustball-Männer des TSV Calw haben ihr erklärtes Ziel erreicht: Mit 6:6 Punkten und 20:20 Sätzen gehören sie nach der Hinrunde – trotz eines personell schwierigen Saisonstarts – zu den Top-4 der 1. Bundesliga Süd und wahren ihre Chance auf die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft in Stuttgart (27./28. Juli).
TSV Calw – TV Segnitz 5:1 (11:9, 11:4, 6:11, 13:11, 11:7, 11:7)
Ein Heimsieg vor 80 Zuschauern gegen den punktgleichen Aufsteiger aus Mainfranken war Pflicht, denn der Gewinner dieses Spiels – das war von vornherein klar – darf in der Meisterrunde spielen, in der die besten Vier noch einmal gegeneinander antreten und drei DM-Teilnehmer ermitteln. Während sich der Verlierer in die Abstiegsrunde verabschieden muss.
Ob als Ausputzer (oben) oder Schlagmann: Philipp Kübler zeigte wieder einen starken Auftritt. Fotos: Roland Wurster
Dass sich der Favorit zuhause letztlich so sicher durchsetzte, war zunächst nicht absehbar. Denn auf dem bekannt windanfälligen Faustballplatz in Altburg wehte am Samstagnachmittag eine steife Brise: Nordseeküsten-Feeling am Aischbach. Beide Mannschaften stellte dies vor Probleme. Die Abwehrspieler mussten – je nach Feldseite – auf besonders lange oder gewissermaßen verhungernde Kurzbälle gefasst sein, das Zuspiel war reine Gefühlssache. Die Franken kamen zunächst etwas besser zurecht, doch die Calwer Löwen konnten einen 5:7-Rückstand mit Geschick und Geduld in den wichtigen 1:0-Satzgewinn drehen und anschließend, auf der Gegenwindseite, sofort sicher zum 2:0 nachlegen.
Nachdem erneut die Seiten gewechselt waren, nutzten Segnitz mit ihren mutigen und variabel spielenden Angreifern Andreas Kaemmer und Johann Schneider den Gegenwind für zahlreiche Kurzballgewinne. Nur noch 2:1 führte der TSV und musste anschließend richtig ackern, um nicht den Satzausgleich zu kassieren: Die selbstbewussten Segnitzer setzten ihr selbstbewusstes Spiel fort, führten bereits 10:8, doch die Calwer – mit dem sehr clever agierenden Hauptangreifer Raphael Schlattinger sowie Abwehrspieler Philipp Kübler am Zweitschlag für den verhinderten Markus Kraut – behielten wieder einmal mit dem Rücken zur Wand die Nerven. Mit der 3:1-Satzführung waren die Rollen fortan klar verteilt. Segnitz musste zulasten der Präzision riskieren, aber die Abwehr mit Nick Stoll (Mitte), Lukas Gruner und Ricardo Lebherz hielt dicht. Die Heimmannschaft dominierte und tütete den 5:1-Sieg souverän ein.
Nächste Calwer Gegner sind nun noch einmal die Top-Teams: Am nächsten Samstag, zuhause, der überragende TSV Pfungstadt (12:0 Punkte) sowie auswärts der TV Vaihingen/Enz und TV 1880 Käfertal (je 8:4 Punkte).
Wieselflink und bärenstark: Raphael Schlattinger, im Hintergrund die Segnitzer Andreas Kaemmer (links) und Leon Mark. Foto: Roland Wurster
Raphael Schlattinger, Schlagmann TSV Calw: „Es war schwer heute mit dem Wind. Wir haben vor allem hinten raus weniger Fehler gehabt als Segnitz, das hat den Unterschied gemacht. Philipp (Kübler) hat erstmals in dieser Saison vorn gespielt und es super gemacht. Nun liegen wir zwei Punkte hinter Vaihingen und vor allem Käfertal die nur fünf Sätze besser sind. Da ist noch alles drin. Wir haben nichts zu verlieren.“
Fabio Lauck, Spielführer TV Segnitz: „Wir hatten uns schon ein wenig ausgerechnet, auf Tabellenplatz 4 zu kommen. Aber wir waren ein wenig zu verkrampft. Und wenn Du gegen eine solche Mannschaft und vor allem einen Raphael Schlattinger Fehler machst und zurück liegst, wird es verdammt schwer.“
Thomas Stoll, Trainer TSV Calw: „Bei dem starken Wind war ein richtig gutes Spiel nicht möglich. Wir haben uns verdient durchgesetzt, sind vorne mit dabei und wollen unsere Chancen gegen Vaihingen und Käfertal nutzen. Pfungstadt schlägst du nicht einfach, aber wenn wir nächsten Samstag zuhause zwei, drei Sätze gewinnen könnten, wäre es super.“