04.02.2019
Geht da noch was? Die Calwer Faustball-Männer gewinnen im zwölften Bundesligaspiel erstmals und dürfen noch ein paar Tage vom Klassenerhalt träumen.
FBC Offenburg – TSV Calw 2:5 (8:11, 10:12, 11:13, 8:11, 11:7, 11:7, 7:11)
Das Bundesliga-Urgestein FBC Offenburg unterschätzte mit dem Blick auf die Tabelle vielleicht die Calwer Männer. Doch die „Löwen“ sind wieder da, vor allem weil Schlagmann Raphael Schlattinger nach langer Verletzung wieder auf Touren kommt – aber auch, weil seine vier Mitspieler Philipp Kübler (Angriff), Nick Stoll (Zuspiel), Heiko Bestle und Lukas Gruner (Abwehr) wie schon vor Wochenfrist beim 3:5 gegen Vaihingen/Enz stark auftrumpften. Die erfahrene Mannschaft aus der Ortenau begann mit ihrem Parade-Angriff, dem gewieften Stefan Konprecht sowie Sven Muckle, obwohl der 2-Meter-Mann in Unterhaugstett eine leichte Schulterverletzung erlitt.
Muckle drückte seine Angaben konsequent Schlattinger auf, um den Schweizer Nationalspieler im Calwer Trikot aus dem Geschehen zu nehmen. Doch TSV-Allrounder Philipp Kübler, eigentlich Abwehr- und Zuspieler, punktete als Ersatz-Zweitschläger (für den weiterhin verletzten Bernd Bodler) mehrmals und brachte seine Schwarzwälder in Front. Bei 5:2-Ballführung übernahm Konprecht den Hauptschlag auf Offenburger Seite, was die Calwer vorübergehend aus dem Konzept brachte. Doch den Badenern gelang es weder im ersten Satz, noch in den drei folgenden Durchgängen, die kurzen Unsicherheitsphasen der Calwer zu nutzen und umzumünzen. So gelang den Schwaben eine völlig unerwartete 4:0-Satzführung, auch weil sie in den entscheidenden Phasen einfach die stärkeren Nerven zeigten.
Erst danach steigerten sich die Roten aus Offenburg. Die Heimmannschaft verkürzte auf 2:4 und bei den Calwern wuchs die Sorge vor einem Kippen der Begegnung. Doch dann hatten sie plötzlich das Match wieder fest in der Hand, der Knoten war geplatzt und das Tabellen-Schlusslicht feierte nach sieben Durchgängen ausgelassen seinen ersten Saisonsieg – nach einem nicht gerade hochklassigen Spiel, aber aufgrund der Konstellation auf Calwer Seite umso wichtigeren Triumph. Devise: Hauptsache gewonnen!
Noch ist der TSV Calw nicht abgestiegen und wahrte seine Chance. Der TV Unterhaugstett (Platz 6, 6:20 Punkte) hat die besten Chancen auf den Klassenerhalt, sollte aber nächsten Samstag ab 19 Uhr gegen TV SW-Oberndorf gewinnen. Sonst hat der TV Waldrennach (7./4:22 Punkte) noch die Chance aufzuschließen. Die „Waldis“ treten zeitgleich beim TSV Calw (8./2:22) an. Verliert Unterhaugstett, so hätten sogar die Calwer die Chance, dem Abstieg noch zu entkommen. Dafür wären aber sehr deutliche Siege gegen Waldrennach und SW-Oberndorf (am 16. Februar) notwendig. Die drei Plätze für die Südstaffel bei der DM-Endrunde in Mannheim sind übrigens bereits vergeben – an TSV Pfungstadt, TV Vaihingen/Enz und TV Käfertal.
Die Bundesliga-Löwen brüllen wieder: 5:2-Sieg in Offenburg |