01.09.2020
Faustball-Löwinnen reisen in neuer Formation nach Kellinghusen
Noch am 1. März hatten sich die Faustballfrauen des TSV Calw zum zweiten Mal die deutsche Meisterschaft in der Halle geholt. Dann veränderte Corona alles – natürlich auch den Spielbetrieb in der Faustball-Bundesliga. Mit nur zwei Spieltagsturnieren qualifizierten sich die drei Besten aus den Staffeln Süd und Nord für die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Ein Muster ohne Wert? Keineswegs, denn mit TSV Dennach, TSV Calw und TSV Pfungstadt aus dem Süden, Ahlhorner SV, TV Jahn Schneverdingen und Gastgeber VfL Kellinghusen sind sechs Top-Teams beim Finalturnier am Samstag und Sonntag in Schleswig-Holstein mit von der Partie. Außenseiter haben die Chance nicht nutzen können.
Als Süd- und Nordmeister sind die Mannschaften aus Dennach und Ahlhorn vorzeitig im Halbfinale. Die Calwerinnen als Süd-Zweite kämpfen mit Gastgeber Kellinghusen um den Einzug ins Semifinale gegen Ahlhorn. Dennach empfängt den Sieger der Begegnung Schneverdingen gegen Pfungstadt.
Beim TSV Calw wurde im Sommer auch die Mannschaftsaufstellung kräftig durcheinander geschüttelt. Mit Elisa Becht und Laura Glauner, Neuzugänge vom TV Obernhausen, sowie der jungen Lena Gengenbach sind gleich drei Spielerinnen im orangenen „Löwinnen“-Trikot erstmals bei der Endrunde dabei. Der Kader mit acht Frauen wird von den erfahrenen Henriette Schell, Leonie Pfrommer, Anna Winkler, Sandra Janot und Adina Stoll vervollständigt. „Die Stimmung ist gut. Unsere neuen Kameradinnen haben sich prächtig integriert und stellen für uns spielerisch als auch persönlich einen enormen Mehrwert dar“, erklärt Kapitänin Sandra Janot, die den ungewohnten Kader als bunte Mischung bezeichnet.
Allerdings müssen die Calwer, die von Bernd Bodler sowie „Ersatz-Coach“ Heiko Bestle betreut werden, auf zwei Leistungsträgerinnen der vergangenen zehn Bundesliga-Jahre verzichten. Stammtrainerin Elke Schöck fehlt ebenso wie Allrounderin und frühere U21-Europameisterin Lisa Kübler. Beide haben Urlaub gebucht, als der DM-Termin noch drei Wochen früher angesetzt war. Die dreifache Weltmeisterin Stephanie Dannecker (nach Kreuzband-OP) im Angriff ist natürlich nicht einfach zu ersetzen und so werden die Ziele diesmal nicht so hoch gesetzt wie gewohnt. „Das Erreichen des Halbfinals muss unser Ziel sein“, sagt Sandra Janot. Gelingt dies gegen die unberechenbaren Kellinghusenerinnen, so ist auch der Sprung auf einen Medaillenplatz drin. Janot: „Ich denke, wir haben das Potenzial.“
Das Turnier nördlich von Hamburg wird eine völlig andere deutsche Meisterschaft als gewohnt. Natürlich ohne geselliges Beisammensein, mit Tragen des Mundschutzes abseits des Spielfelds – und mit Mini-Publikum. Jedes Süd-Team darf maximal 10 Fans mitbringen, die Nordteams bis zu 20. Frei verfügbare Tickets an der Tageskasse gibt es nicht. Immerhin: Für alle Calwer Anhänger, die zuhause bleiben, gibt es einen Livestream bei Sportdeutschland TV.