Das Abstiegsgespenst schnell vertreiben

26.10.2023

Bundesliga-Faustballer des TSV Calw müssen zwei Lücken schließen und starten mit einem „50:50-Spiel“ in die Hallensaison

Foto: Auf Raphael Schlattinger (#3) und Leandro Schmidberger (#8) wird schon am Sonntag reichlich Arbeit zukommen.

 

Seit 2018 sind die Faustballmänner des TSV Calw eine feste Größe in der 1. Bundesliga Süd. Das soll aus Sicht der Hessestädter so bleiben und die Chancen dafür, auch in der bevorstehenden Hallenrunde 2023/24 das Abstiegsgespenst zu vertreiben, stehen gut. „Möglichst bald Siege einfahren“ will Trainer Thomas Stoll. Ob der erste schon am Sonntag (ab 14 Uhr) gelingt, beim Heimspiel in der Walter-Lindner-Sporthalle gegen den TV SW-Oberndorf, das dürfte von der Tagesform abhängen. „Die Begegnungen mit den starken Schweinfurtern sind meist 50:50-Spiele“, so Stoll. Der Auftakt könnte also gleich mal ein Indiz für die Verfassung der Calwer sein.

Mit bewährtem Kader geht der TSV auf Punktejagd, müssen jedoch zwei Lücken in der Stammformation füllen. Bastian Dangel, der im Vorjahr noch am Zweitschlag neben Hauptangreifer Raphael Schlattinger stark assistierte, muss berufsbedingt kürzertreten und wird in dieser Hallensaison beim TSV Calw 2 in der Landesliga aushelfen. „Moritz Pfrommer und Nico Stoll stehen bereit und beide haben mit guter Vorbereitung ihre Einsätze verdient. Am Sonntag wird Moritz auf dem Spielfeld stehen“, verrät der Coach. Dessen zweiter Sohn neben Nico, der Abwehrspezialist Marco Stoll, hat sich im Vorbereitungsturnier in Gärtringen vor wenigen Wochen zum zweiten Mal die rechte Schulter ausgekugelt, muss operiert werden und fällt die komplette Hallenrunde aus. Mit Leandro Schmidberger, Lukas Gruner, Nationalspieler Philipp Kübler und Zuspieler Nick Stoll ist die Abwehr aber adäquat besetzt.

Einer verpasste in den vergangenen Wochen alle Trainings- und Testspieleinheiten – Hauptangreifer Raphael Schlattinger. Er kam erst am Mittwoch aus Brasilien zurück, wo er vom Clube Duque de Caxias für das World Tour Finale in Curitiba verpflichtet wurde. Dort spielte der Linkshänder nach mehrwöchigem Aufenthalt die erhofft starke Rolle, am Ende stand für sein Team Platz 4 unter acht Finalteilnehmern zubuche. Nun muss ihm in kürzester Zeit die Umstellung vom größeren Rasenspielfeld auf die Halle gelingen. Seinem Coach ist nicht bange: „Raphael hat so große Erfahrung und auch der Jetlag wird keine große Rolle spielen. Das Turnier am anderen Ende der Welt auf allerhöchstem Niveau war vielleicht sogar die optimale Vorbereitung.“

In Curitiba musste sich Favorit und Titelverteidiger TSV Pfungstadt übrigens im Endspiel mit 2:4 dem Club aus Novo Hamburgo / Brasilien geschlagen geben. In der Bundesliga sind die Hessen aber natürlich einmal mehr Top-Favorit auf die Meisterschaft in der Staffel Süd und später auch bei der deutschen Meisterschaft Anfang März in Hagen. Weitere Anwärter auf die Top-3-Plätze im Süden, die das Ticket zur DM bedeuten, sind der TV Vaihingen/Enz und der TV Käfertal. Auch der erste Calwer Gegner TV SW-Oberndorf rechnet sich Chancen aus. „Und der TV Waldrennach könnte auch eine gute Rolle spielen, schließlich haben sich die Waldis mit Schlagmann Michi Ochner und Mittelmann Luca Egger verstärkt“, so Thomas Stoll. Beide kommen vom TV Unterhaugstett, der im Vorjahr in die 2. Liga abgestiegen ist. „Besiegen müssen wir definitiv die beiden Aufsteiger“, fordert der Calwer Trainer. Ob der TV 1865 Waibstadt aus Baden (Gegner am 4. November) und TV Neugablonz aus Bayern damit einverstanden sind?

Heimspiele des TSV Calw, 1. Bundesliga Süd – alle in der Walter-Lindner-Sporthalle:

29.10., 14 Uhr, gegen TV SW-Oberndorf

4.11., 19 Uhr, TV 1865 Waibstadt

24.11., 20 Uhr, TV Neugablonz

10.12., 16 Uhr, TV Vaihingen/Enz

20.1.24, 19 Uhr, TV Waldrennach

28.1.24, 16 Uhr, TV Käfertal

3.2.24, 19 Uhr, TSV Pfungstadt