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Ein Spiel zum Vergessen / „Dozi“ verletzt

21.06.2025

Eine Verletzung von Hauptangreifer Raphael Schlattinger beendete die Chancen des TSV Calw auf einen Play-off-Erfolg beim TV Vaihingen an der Enz. Schlimmer indes ist, dass sein Einsatz in den letzten Bundesligaspielen nun äußerst fraglich ist.

 

TV Vaihingen/Enz – TSV Calw 5:0 (11:7, 14:12, 11:5, 11:8, 11:3)

Um in den Play-off-Begegnungen der besten vier Süd-Teams erfolgreich auftreten zu können, müssen die Vorbedingungen stimmen. Wenn aber mit Philipp Kübler und Nick Stoll zwei wichtige Stützen der Calwer Mannschaft beruflich ausfallen und die Mannschaft bei großer Hitze ohne Auswechselkontingent antreten muss, wird es schwer. So stellte sich Trainer Thomas Stolls Team alleine auf: Raphael Schlattinger und Markus Kraut im Angriff, U18-Weltmeister Ricardo Lebherz in der Mitte, Leandro Schmidberger und Lukas Gruner in der Abwehr. Der Gegner auf schlechtem, weil erst tags zuvor frisch gesandeten Rasen in Vaihingen war der ambitionierte Tabellenzweite.

 

Die Calwer gingen das Duell mutig an, erarbeiteten sich einen 7:5-Vorsprung im ersten Satz. Dann riss der Faden und Raphael Schlattinger kam aus der Angabe nicht mehr heraus. Auch im zweiten Durchgang hielt der Gast beim heimstarken Vaihinger Team mit, konnte aber einen Satzball zum Ausgleich nicht nutzen. Der TVV, angeführt von den drei Weltmeistern Johannes und Jaro Jungclaussen sowie dem stark aufspielenden Jakob Kilpper, drehte den Satz zu seinen Gunsten.

 

Anfangs des dritten Satzes fiel gewissermaßen die Entscheidung mit einem Schreckmoment: Raphael Schlattinger und Markus Kraut versuchten einen Kurzball zu erreichen, Schlattinger rutschte weg und zerrte sich im Hüftbereich. Von da an hatte der TV Vaihingen/Enz leichtes Spiel. In der 10-Minuten-Pause nach drei Sätzen überlegten die Calwer gar, nur zu viert weiterzuspielen. Schlattinger versuchte es aber – stand jedoch nur noch als Zuspieler auf dem Feld. Markus Kraut (Foto: Roland Wurster) musste die Arbeit in Angaben und Rückschlägen alleine erledigen. Trotz tapferer Gegenwehr war das Spiel nach fünf Sätzen gelaufen. Für die Calwer Löwen ein Duell zum Vergessen.

 

 

Am Ende humpelte Raphael Schlattinger vom Platz, die Stimmung bei den Calwern war bedrückt. Ein Einsatz des Kapitäns und Schweizer Nationalspielers am nächsten, entscheidenden Wochenende steht in den Sternen. „Da kannst du nichts machen“, blickt Trainer Stoll konsterniert auf die letzten Begegnungen der Play-offs. Am Samstag (18 Uhr) geht es zum Bundesliga-Primus und vielfachen Meister TSV Pfungstadt, wo sich die Calwer kaum Illusionen eines Auswärtssieges hingeben dürften. Zeitgleich spielt der TV Vaihingen/Enz gegen den TV SW-Oberndorf.

 

Am Sonntag, 14 Uhr, steigt dann in Altburg der Showdown um Platz 3 in der Bundesliga-Südstaffel: Calw gegen Oberndorf – der Sieger würde im Viertelfinale, am 12. Juli im hessischen Rendel, gegen den Nord-Zweiten um den Einzug ins Final Four kämpfen. Die DM-Endrunde steigt am 30./31. Juli in Dresden, im Rahmen der „Finals“: Da werden innerhalb von vier Tagen die Meister in zahlreichen Sportarten ermittelt, begleitet und übertragen von den TV-Kameras von ARD und ZDF.

Calwer Löwen spielen die Play-offs!

15.08.2025

Mit einem Sieg beim TV Stammheim und drei Satzgewinnen gegen den übermächtigen TSV Pfungstadt sicherten sich die Calwer Bundesliga-Faustballer Tabellenplatz 3.

 

Einen Platz in den Top-4 nach der Vorrunde hatte Trainer Thomas Stoll als Saisonziel ausgegeben. Dies ist nach starken Leistungen am Doppelspiel-Wochenende nun erreicht. Nach dem hart erkämpften 5:4-Sieg am Freitag in Stammheim ging es am Sonntag im Fernduell mit dem TV SW-Oberndorf und TV 1880 Käfertal darum, dem herausragenden TSV Pfungstadt zuhause den ein oder anderen Satz abzuknöpfen. Das gelang beim 3:5. Mit 8:6 Punkten nimmt Calw hinter Pfungstadt (14:0) und TV Vaihingen/Enz (12:2) Platz 3 ein, aufgrund des besseren Satzverhältnisses gegenüber TV SW-Oberndorf und TV 1880 Käfertal. Letztere finden sich in den Play-Downs wieder, wo Stammheim (4:10), TV Waldrennach (2:12) und TV Segnitz (0:14) zwei Absteiger ausspielen müssen.

 

TV Stammheim – TSV Calw 4:5 (11:6, 7:11, 9:11, 9:11, 6:11, 11:6, 11:8, 13:11, 5:11)

In Stuttgart ging der TSV Calw nach Satzrückstand mit 4:1 in Führung, ehe der TV Stammheim mutig aufdrehte und den Entscheidungssatz erzwang. Die Löwen ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und brachten den wichtigen Sieg nach Hause. TSV-Trainer Thomas Stoll: „Stammheim hatte nichts zu verlieren, unser Zuspiel war nicht konstant und auf trockenem Rasen kannst du als Angreifer drei Meter vor der Leine nicht punkten.“ So stand das Spiel auf Messers Schneide. „Kompliment an meine Jungs, dass sie die drohende Niederlage noch abgewendet haben.“

 

TSV Calw – TSV Pfungstadt 3:5 (1:11, 12:10, 8:11, 11:7, 7:11, 6:11, 15:14, 11:13)

Am Sonntag galt es zuhause gegen den in Bestbesetzung angetretenen Riesen TSV Pfungstadt, über das Satzverhältnis die Rivalen Oberndorf und Käfertal auf Distanz zu halten. Das gelang, nach furchteinflößendem 1:11 im ersten Satz bei starken Windböen, mit einer couragierten Leistung. Mehr noch: Bei Satzstand 3:4 schnupperten die Calwer vor begeisterten Zuschauern sogar am Ausgleich. „Doch dann zeigte Pfungstadt seine ganze Klasse, wehrte drei Satzbälle ab und gewann“, musste Trainer Stoll neidlos anerkennen und fasste zusammen: „Mit zunehmender Spieldauer entwickelte sich ein richtig gutes und abwechslungsreiches Spiel.“ Calws Angreifer Raphael Schlattinger hielt Calw mit starken Angaben im Duell. Mit Philipp Kübler in der Mitte, Ricardo Lebherz rechts und Lukas Gruner links, Nick Stoll nach vorn beordert, bekam Calw mehr Stabilität in die Abwehr und Konstanz ins Zuspiel. „Wie so oft hat es dann am Ende nicht ganz gereicht gegen Pfungstadt. Aber unser Ziel, in der oberen Tabellenhälfte zu bleiben, haben wir erreicht.“

Für Calw spielten: Nick Stoll, Raphael Schlattinger, Ricardo Lebherz, Lukas Gruner, Leandro Schmidberger, Philipp Kübler, Markus Kraut.

 

Jetzt das Sahnehäubchen?

Bereits am Samstag (18 Uhr) beginnen die Play-offs für Calw in Vaihingen an der Enz, am 28. Juni geht’s nach Pfungstadt und am 29. Juni (14 Uhr) ist der TV SW-Oberndorf in Altburg zu Gast. Der letztlich Tabellenerste ist direkt fürs Final Four in Dresden Ende Juli qualifiziert. Die Zweiten und Dritten kämpfen am 12. Juli im hessischen Rendel jeweils gegen Dritten und Zweiten der Nordstaffel im Viertelfinale um den Einzug in die Meisterschaftsendrunde. Das wäre das Sahnehäubchen auf einer starken Saison.

 

Foto unten (Danke an Roland Wurster): Voller Einsatz gegen Pfungstadt – Raphael Schlattinger (rechts) und Ricardo Lebherz.

 

Die Löwen bleiben Spitze

19.05.2025

Die Bundesliga-Faustballer des TSV Calw überzeugen auch im dritten Spiel dieser Feldrunde und lassen den TV Segnitz ohne jeden Satzgewinn abblitzen.

 

Calw (svh). Mit einem deutlichen Erfolg gegen die Unterfranken vom Main bestätigten die Calwer Löwen ihren starken Saisonauftakt und behalten ihr Ziel im Blick. Die zweite Mannschaft staunte in Leipzig.

 

TSV Calw – TV Segnitz 5:0 (12:10, 11:5, 11:8, 11:8, 15:14)

Nach den vielversprechenden Auftritten zum Saisonauftakt beim Spitzenclub TV 1880 Käfertal (5:2) und im Derby gegen TV Waldrennach (5:0) hoffte das heimische Publikum auf den dritten „Zweier“. Denn der neue Qualifikationsmodus zur deutschen Meisterschaft lässt keine Patzer zu: Nach der einfachen Hinrunde müssen die Fünft- bis Achtplatzierten im Play-Down die Absteiger ermitteln. Die Top-4 der Südstaffel machen untereinander die Plätze 1 bis 3 aus. Der Erste ist direkt für das Final Four in Dresden qualifiziert (bislang durften sechs Teams zur Endrunde). Die Zweiten und Dritten spielen im Viertelfinale gegen den Dritten und Zweiten der Nordstaffel die übrigen Plätze aus. Elbflorenz ist das Sehnsuchtsziel aller ambitionierten Teams, denn die Endrunde findet im Rahmen der „German Finals“ mit großer medialer Aufmerksamkeit statt.

 

Coach Thomas Stoll hatte wenig Gesprächsbedarf in den Pausen.
Foto: Roland Wurster

 

Umso wichtiger war es für Calw, den Gast aus Segnitz nicht zu unterschätzen. Die Franken hatten im Vorjahr als Aufsteiger eine solide Premierensaison hingelegt und konnten als Underdog befreit aufspielen. Das taten sie auch, überraschten zu Beginn mit starken Abwehraktionen und die spielfreudigen Angreifer Johann Schneider mit krachenden Angaben und Andreas Kaemmer mit starken Szenen an der Leine fanden Lücken. So blieb der erste Satz lange offen.

 

„Das war schon gut, was Segnitz da zeigte. Aber sie konnten dieses Niveau nicht dauerhaft halten und so hat sich unsere Qualität durchgesetzt“, blickte TSV-Trainer Thomas Stoll später zufrieden auf den klaren Erfolg seiner Männer zurück. Raphael Schlattinger setzte seine starken Leistungen als Hauptangreifer unvermindert fort, assistiert vom zuverlässigen Markus Kraut. Ricardo Lebherz gab erneut einen überzeugenden Part in der Mitte, nach 3:0-Satzführung durfte sich Lukas Gruner im Zentrum präsentieren. Leandro Schmidberger ackerte um jeden Ball und Allrounder Philipp Kübler zeigte, wieso er dem Kreis der Nationalmannschaft angehört und auf die Teilnahme an den World Games, im August in China, hofft. Im fünften Satz machten es beide Teams noch mal spannend, ehe die Calwer das letzte Wort hatten.

 

Das nächste Wochenende dürfte entscheiden, ob die Calwer weiter oben mitspielen oder sogar noch in die Play-Downs abrutschen können. Gegner sind mit TV SW-Oberndorf und TV Vaihingen/Enz zwei Rivalen, die ebenso auf die DM-Teilnahme hoffen wie die Calwer.

Chancenlos in Pfungstadt

08.02.2025

Bundesliga-Männer des TSV Calw scheiden im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft aus.

 

Archivfoto: Bernhard Kaiser.

 

Die Chance, gegen einen vielfachen Welt- und Europapokalsieger sowie Serienmeister in Deutschland zum Turnier der Top-4 der Bundesliga zu gelangen, war von vornherein eher gering. Nach der 2:5-Niederlage zuhause in Calw, eine Woche zuvor, wurde es in Hessen noch deutlicher.

 

TSV Pfungstadt – TSV Calw 5:0 (11:4, 11:6, 11:7, 13:11, 11:4)

Seit Jahren zerbrechen sich die Gegner des TSV Pfungstadt die Köpfe, wie man diesem endlich mal beikommen kann. Doch die Schwarzgelben aus dem Landkreis Darmstadt erweisen sich immer wieder als zu stark. Auch die Calwer Löwen probierten am Samstag so ziemlich alles: Superstar Patrick Thomas penetrant anspielen, kurz oder lang servieren, blocken… Auch Ricardo Lebherz und Philipp Kübler wurden wieder aufs Spielfeld geschickt, sieben Calwer Faustballer setzte Trainer Thomas Stoll ein. Vergeblich.

 

Thomas Stoll fasste zusammen: „Es war wie immer. Wir haben eigentlich ganz gut mitgespielt, aber auch immer wieder Fehler eingebaut oder ein unsauberes Zuspiel. Wir haben versucht, Patrick Thomas mit Positionswechseln immer vor neue Situationen zu stellen. Auch das hat leider nicht funktioniert. Unser Spiel war okay, aber wir hatten eben nicht diesen Sahnetag, den du brauchst, um diesen Gegner in Bedrängnis zu bringen. Der TSV Pfungstadt ist für mich einmal mehr klarer Favorit auf die deutsche Meisterschaft.“

 

Neben den Hessen setzte sich im Niedersachsenduell der Leichlinger TV gegen SV Moslesfehn durch. Die weiteren DM-Teilnehmer am 22./23. Februar in Mannheim sind Gastgeber TV 1880 Käfertal, der sich in einem spannenden Duell mit Verlängerungssatz beim TV Vaihingen/Enz durchsetzte, sowie der TV SW-Oberndorf, der ebenfalls in einem Entscheidungsdurchgang beim TV Brettorf das bessere Ende für sich hatte.