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DM-Gastgeber TSV Calw dreht auf |
26.11.2023
Der Tabellenführer bleibt unbesiegt und schlägt die beiden Spitzenteams TSV Dennach und TV Segnitz deutlich.
Das ist eine faustdicke Überraschung: Der TSV Dennach, nominell in der Favoritenrolle auf Platz 1 im wilden Faustball-Süden, patzt gleich doppelt gegen den TSV Calw und den TV Segnitz. Die „Pink Ladies“ aus dem Enzkreis verlieren vorerst den Anschluss nach oben.
TV Segnitz – TSV Calw 1:3 (12:10, 9:11, 7:11, 8:11)
TSV Calw – TSV Dennach 3:0 (12:10, 11:8, 11:8)
TV Segnitz – TSV Dennach 3:0 (11:9, 13:11, 15:13)
Weiter auf Erfolgskurs: Trainerin Melanie Münzenmaier und Mitte-Spielerin Samantha Lubik. Foto: Roland Wurster
Im unterfränkischen Segnitz traf das bis dato unbesiegte Spitzentrio direkt aufeinander und viele Beobachter glauben, dass diese drei auch bei der Endrunde um die deutsche Meisterschaft in Calw, am 17./18. Februar in der Walter-Lindner-Sporthalle, dabei sein werden. Der TSV Calw hat als Gastgeber sein Ticket freilich sicher und dem TV Segnitz um Hauptschlagfrau Svenja Schröder ist, trotz des 1:3 gegen die „Löwinnen“, mit dem 3:0-Sieg gegen Dennach ein großer Schritt gelungen.
Aber was ist mit dem TSV Dennach los? „Man muss klar sagen, dass uns die Terminplaner fast keine Vorbereitungszeit nach dem World-Tour-Finale in Brasilien eingeräumt haben. Da hatten andere Vorteile und das ist ein Faktor“, kritisiert Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger, die in Segnitz verhindert war. Schlagfrau Sonja Pfrommer war nach auskurierter Erkältung mit Trainingsrückstand wieder dabei, wenn auch zunächst auf der Bank. Dennoch verwundert, dass nicht mal ein Satzgewinn heraussprang. Schließlich waren genug namhafte Ballkönnerinnen im Einsatz – von Fenja Stallecker, Maya Mehle, Denise Zeyher, Ann-Kathrin Motteler bis Laura Schinko und Martina Bonzanini.
Beim TSV Calw war Kapitänin Sandra Janot kurzfristig erkrankt. Hinter Henriette Schell und Laura Glauner verteidigten Leonie Pfrommer, Samantha Lubik und Ida Hollmann. Letztere zeigte sich mit den Ergebnissen „mehr als zufrieden, aber spielerisch haben wir noch Luft nach oben. Da haben sich noch zu viele Fehler eingeschlichen und besonders auf die kurzen Bälle müssen wir uns von Beginn an besser einstellen. Dennoch: Vier Punkte an diesem Top-Spieltag mitzunehmen, tut uns enorm gut.“ Es spricht für den Ehrgeiz der Calwerinnen, dass sie in der Stunde des Triumphs noch Eigenkritik üben.
Tatjana Müller vom Gastgeber TV Segnitz: „Wir haben gegen Calw jeden Satz gut begonnen und sind immer nach Führung eingeknickt. Gegen Dennach haben wir versucht uns selbst weniger Druck zu machen. Dennach ist noch nicht in Topform und wir konnten das nutzen.“
Nächsten Sonntag sind die Calwerinnen beim TSV Ötisheim zu Gast. Zweiter Gegner des Tages ist der TV 1880 Käfertal aus Mannheim. Die Devise: schneeweiße Weste behalten!. Der TSV Dennach darf unterdessen ausruhen und Wunden lecken.
Klare Siege für den TSV Calw |
13.11.2023
Bundesliga-Frauen gewinnen in Bad Liebenzell klar gegen den TV Unterhaugstett und den TSV Pfungstadt
Bääähmmm! Laura Glauner schlägt auf Pfungstadts Teresa Spadinger. Foto: Detlef Hopp
Die „Löwinnen“ übersprangen am zweiten Spieltag der 1. Bundesliga Süd souverän die nächsten Hürden und bleiben ohne Satzverlust Tabellenführer. Vielleicht schon ein positives Signal in Richtung Meisterschaftsendrunde, die am 17./18 Februar in Calw stattfindet.
TV Unterhaugstett – TSV Calw 0:3 (12:14, 4:11, 6:11); Calw – TSV Pfungstadt 3:0 (11:8, 11:5, 11:7); Unterhaugstett – Pfungstadt 0:3 (6:11, 5:11, 2:11)
In der Sporthalle Bad Liebenzell hielt Gastgeber TV Unterhaugstett im Nachbarschaftsduell mit dem TSV Calw zunächst mit. „Conny Musch im gegnerischen Angriff hat uns mit scharfen langen Bällen überrascht und in Bedrängnis gebracht“, berichtete Calws Abwehrspielerin Leonie Pfrommer. Die technisch versierte und erfahrene Angreiferin des TVU nutzte die Länge des Spielfelds voll aus und brachte reichlich Druck hinter den Ball. Lange lag der Favorit aus Calw zurück, doch gegen Satzende gelang es dem Gast, den Spielstand zu drehen. „Die folgenden Sätze liefen dann sehr gut für uns“, berichtet Leonie Pfrommer, die zum erweiterten Kreis der Nationalmannschaft gehört. „Unser Zuspiel kam an diesem Spieltag konstant gut und so konnte Henriette Schell viel punkten – mit Köpfchen statt mit Kraft, denn sie hat nach der langen Verletzungspause ihre Schlaghärte noch nicht zurück.“
Anschließend stand Calw dem TSV Pfungstadt gegenüber, der von der Welt-Faustballerin 2021 und dem jüngsten Ehrenmitglied des TSV Calw, Stephanie Thomas, trainiert wird. Gegen den stark eingeschätzten Gegner aus Hessen, der zum Kreis der DM-Kandidaten zählt, gelang den Hessestädterinnen eine durchweg überzeugende Vorstellung. Pfungstadts Kapitänin Kim Trautmann: „Wir haben nach gutem Start den Druck abreißen lassen. Anfangs gab es Probleme in der Abwehr, später im Zuspiel und dann im Angriff. Es war zu spüren, dass wir nach den Veränderungen im Kader noch nicht eingespielt sind.“
Im dritten Spiel des Tages, im Duell mit dem TV Unterhaugstett, aber reichte es für die Mannschaft aus dem Raum Darmstadt. „Wir waren sofort im Spiel, die Sätze gingen deutlich aus und es gab keine Gefahr, dass dieses Spiel kippen könnte“, so Kim Trautmann, die zum Abschied eine Kampfansage hinterherschickte: „Gegen Calw wäre heute mehr drin gewesen. Aber es kommt ja noch ein Rückspiel.“
Am nächsten Sonntag (11 Uhr) ist Bad Liebenzell erneut Schauplatz dreier Bundesliga-Begegnungen. Der TV Unterhaugstett empfängt diesmal den TV Stammheim und den TV 1880 Käfertal. Wenigstens ein Sieg ist Pflicht im Abstiegskampf. Denn der TVU liegt auf Abstiegsrang 8, mit 2:6 Punkten gleichauf mit Stammheim und TSV Ötisheim – vor Schlusslicht SV Energie Görlitz (0:8), der bei seinen knappen Niederlagen zu Hause gegen den TV Segnitz (1:3) und Käfertal (2:3) aber einen klaren Aufwärtstrend zeigte.
Der TSV Calw gastiert am 26. November auf dem Gelände mit dem schönen Namen „Sonnenstuhl“. Gemütlich wird es dort aber nicht werden: Der TV Segnitz (8:0 Punkte) empfängt Calw (8:0) sowie den TSV Dennach (4:0) zum Tanz der drei ungeschlagenen Spitzenteams.
Für Calw spielten: Henriette Schell, Fanny Hopp, Laura Glauner, Sandra Janot, Samantha Lubik, Leonie Pfrommer, Ida Hollmann, Trainerin Melanie Münzenmaier.
Die Löwinnen sind wieder da! |
05.11.2023
Zwei klare Siege mit „Matchwinner“ Henriette Schell
Von links: Laura Glauner, Henriette Schell, Fanny Hopp, Ida Hollmann, Samantha Lubik, Sandra Janot. Foto: Roland Wurster
Ein wenig Ungewissheit war schon da vor dem ersten Spieltag der neuen Hallensaison in der 1. Bundesliga Süd. Nach einer enttäuschenden Feldrunde kehrte Henriette Schell, die Weltmeisterin im Trikot des TSV Calw, nach siebenmonatiger Verletzungspause inklusive OP in den Kader und auf ihre Hauptschlagposition zurück. Sollte die lädierte Schulter halten? Und wie würde sich der übrige Kader präsentieren, zumal Leonie Pfrommer nach langem Auslandsaufenthalt erst einmal in der „Zweiten“ aushelfen sollte? Die Antwort: Sie alle, von „Henny“ über Ida Hollmann, Laura Glauner, Samantha Lubik, Fanny Hopp und Sandra Janot, machten ihre Sache in der Walter-Lindner-Sporthalle am Sonntag einwandfrei.
TSV Calw – SV Energie Görlitz 3:0 (11:6, 11:3, 11:7)
Gegen den SV Energie Görlitz, der von der sächsisch-polnischen Grenze rund 630 km in die Hessestadt anreiste, fanden die Calwerinnen von Beginn an sicher ins Spiel. „Wir haben auf allen Positionen souverän agiert, wenig Fehler gemacht und konnten Henriette Schell gut in Szene setzen. Das war ein Top-Einstand in die Runde und für Henny“, berichtet Kapitänin Sandra Janot. Die Präsenz der Nationalspielerin an der wichtigsten Spielposition machte sich gleich bemerkbar. Für Lara Olbrisch, Schlagfrau aus Görlitz, machte sich der „spürbare Unterschied zur 2. Bundesliga“ vor allem in der Abwehr bemerkbar, die gegen Henriette Schells Spielwitz schwer arbeiten musste.
TV Stammheim – TSV Calw 0:3 (9:11, 4:11, 3:11)
Im ersten Satz hielten die Gäste aus Stuttgart nach Punkten lange mit „und wir wurden nun mehr gefordert mit schnelleren Bällen und Angriffen auf die Wandseite, aber wir hatten die Situation jederzeit im Griff“ (Sandra Janot). So war auch diese Begegnung schnell abgehakt. „Nach einem guten Start haben wir Henriette Schell nicht mehr in den Griff bekommen“, konstatierte Stammheim-Coach Florian Gruner. Calws Trainerin Melanie Münzenmaier hingegen war hochzufrieden: „Das war ein Start nach Maß mit einer konzentrierten Leistung und wenigen Eigenfehlern. Nach der enttäuschenden Feldsaison war dieser Start super, um Selbstvertrauen für die kommenden Spieltage aufzubauen.“
Das abschließende Duell zwischen Görlitz und Stammheim entschieden die Schwäbinnen für sich: 3:1.
Mit “Henny” und frischem Schwung |
03.11.2023
Die Bundesliga-Faustballerinnen des TSV Calw haben ihre Weltmeisterin zurück und arbeiten in der neuen Hallenrunde auf die deutsche Meisterschaft zuhause hin.
Am Sonntag wird die neue und ungewohnt kompakte Bundesliga-Hallenrunde eingeläutet: TSV Calw – SV Energie Görlitz – TV Stammheim (ab 10 Uhr, Walter-Lindner-Sporthalle) und TV Unterhaugstett – TSV Ötisheim – TV Segnitz (ab 11 Uhr, Sporthalle Bad Liebenzell), so lauten die ersten Begegnungen. Bereits in dreieinhalb Monaten stehen die deutschen Meisterinnen fest. Spannend die Frage, welche Vereine neben Gastgeber Calw und den drei Besten des Nordens an der Endrunde in der Hessestadt (17./18. Februar) teilnehmen dürfen. Zwei Plätze sind noch im Süden frei und die Entscheidung fällt vielleicht erst sieben Tage zuvor, am 10. Februar, beim Treffen von TSV Pfungstadt, TV Käfertal und TSV Dennach.
Die erfolgverwöhnten Calwerinnen blicken auf emotionale Monate zurück. Im März eroberten sie in Ötisheim Platz 3 bei der deutschen Meisterschaft. Anschließend musste sich Hauptangreiferin Henriette Schell einer Schulter-OP unterziehen und fiel die komplette Feldrunde aus. Prompt rutschte ihr Team auf einen Abstiegsplatz – und bleibt am Ende, dank des Rückzugs vom TSV Gärtringen, doch erstklassig. Nun herrscht Aufbruchstimmung, denn „Henny“ Schell ist wieder im Training. Ob der TSV wieder an die erfolgreichen letzten Jahre anknüpfen kann, hängt maßgeblich davon ab, wann sein Star wieder zu 100 Prozent belastbar ist.
Die Weltmeisterin und World-Games-Siegerin, die auch in heiklen Situationen auf dem Spielfeld meist kühlen Kopf bewahrt, hat fleißig Aufbautraining betrieben und darf nun wieder vorsichtig an den Ball. Zu viel Eile ist nicht geboten, da Calw als Gastgeber der Meisterschaftsendrunde seinen Startplatz sicher hat. Kapitänin Sandra Janot: „Wir werden von Spieltag zu Spieltag schauen, was möglich ist bei Henny. Das große Ziel ist die DM, dort wollen wir unser Leistungshoch erreichen.“ Dies gelang bei den vergangenen vier Hallenrunden, als sich die Löwinnen zwei Mal Gold (2019 und 2021), einmal Silber (2022) und Bronze (2023) krallten. „Bis dahin wollen wir die Spieltage nutzen, um konstruktiv an Abstimmung, Stellungsspiel, Taktik und Präzision zu arbeiten.“
Gäste beim ersten Heimspieltag sind der TV Stammheim aus Stuttgart und Aufsteiger SV Energie Görlitz. Die Sächsinnen werden die 630 km lange Tour in die Hessestadt sicher nicht unternehmen wollen, um punktlos an die polnische Grenze zurückzukehren. Also Vorsicht, Calw und Stammheim! TSV-Trainerin Melanie Münzenmaier fischt aus einem Pool von acht erfahrenen Spielerinnen. Zwar fällt Laura Flörchinger (Zuspiel) bis Jahresende aus, dafür stehen mit Samantha Lubik, Leonie Pfrommer, Ida Hollmann und Sandra Janot adäquate Defensivkräfte parat. Talent Fanny Hopp gehört ebenso zum Kader und die Erfahrung von Allrounderin Laura Glauner wird einmal mehr in der Angriffsreihe gefragt sein.
Top-Favorit TSV Dennach
Zwei DM-Tickets sind im Süden noch zu haben, eines davon ist für den TSV Dennach quasi reserviert. Das Weltklasse-Team kehrte gerade vom World-Tour-Finale in Brasilien zurück (Platz 4) und hat noch eine Woche Verschnaufpause. Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger schöpft aus dem Vollen. „Ich habe den Luxus von 19 Spielerinnen“, sagt die frühere Weltmeisterin. Im Kader gab es einen Tausch von Nationalspielerinnen: Elena Kull wechselt nach Pfungstadt, dafür kommt von dort Maya Mehle nach Dennach. Die zierliche Sportlerin verfügt über große Qualitäten in Mitte und Angriff. Weitere gute Nachricht: Schlagfrau Fenja Stallecker kehrt nach überwundener Kreuzbandverletzung in den Angriff neben der großen Sonja Pfrommer zurück. Klare Sache: in dieser Formation ist Dennach das Maß aller Dinge im Süden. „Unsere Hallenvorbereitung“, so Anna-Lisa Aldinger, „fiel weitgehend aus, aber wir haben das Faustballspielen sicher nicht verlernt.“ Und Sonja Pfrommer ergänzt: „Ich möchte, wie im Vorjahr, im Finale um die deutsche Meisterschaft stehen.“
Vieles neu beim TV Unterhaugstett
Um den wahrscheinlich einzig übrigen Platz bei der „Deutschen“ in Calw werden voraussichtlich der TV Segnitz, TSV Pfungstadt und TV Käfertal balgen. Der TV Unterhaugstett, im Vorjahr Vierter, muss nun ohne Pia Neuefeind auskommen. Die schlagstarke Angreiferin wechselt zum Weltklasseverein Union Nussbach (Österreich). Elsa Katz und Alicia Koss pausieren, Anke Philippi unterstützt die zweite TVU-Mannschaft. Nienke Maisch (TV Vaihingen/Enz) stößt in der Abwehr dazu und im Angriff die Nachwuchskräfte Sarah Eckert und Joleen Wenzelsdorfer. Zwei routinierte Konstante führen den durchmischten Kader von Betreuer Frank Lebherz an: Cornelia Musch und Lisa Waldenmaier. Auch die Sauerbrunn-Schwestern Julia (Abwehr) und Vera (Angriff) sowie Nadine Maisenbacher (Mitte) werfen Know-how in die Waagschale. „Wir müssen uns als Mannschaft finden. Die Liga ist diesmal sehr stark, daher ist der Klassenerhalt unser Ziel“, so Julia Sauerbrunn. Klar ist aber auch: der TV Unterhaugstett weiß, wie Bundesliga geht und muss das gegen Vereine wie TSV Ötisheim, TV Stammheim und SV Energie Görlitz, die in der unteren Tabellenhälfte zu erwarten sind, umsetzen.