20.12.2023
Die Bundesliga-Faustballer gewannen am letzten Samstag sicher beim TV Oberndorf und träumen weiter von der Teilnahme an der deutschen Meisterschaft.
TV Oberndorf – TSV Calw 2:5 (8:11, 10:12, 11:3, 11:3, 8:11, 8:11, 7:11)
Die Aufgabe war undankbar für die Bundesliga-Faustballer des TSV Calw: In der ungeliebten Georg-Wichtermann-Halle in Schweinfurt mit ihrem tückischem Schwingboden sahen die „Löwen“ schon öfter mal alt aus. Und der Gegner TV Oberndorf hat es sowieso immer in sich. Die Stadtteil-Faustballer aus der fränkischen Industriestadt haben mit dem vielfachen Welt- und Europameister sowie World-Games-Sieger Fabian Sagstetter den wohl komplettesten Faustballer der Welt in ihren Reihen. Am Samstag zeigte sich aber auch, warum der TVO aktuell nur Tabellenplatz 6 belegt: Ohne den angeschlagenen Zwei-Meter-Angreifer Oliver Bauer mangelt es an Durchschlagskraft.
Die Calwer traten mit der Formation an, die zuletzt den TV Vaihingen/Enz mit 5:1 besiegte: Raphael Schlattinger im Angriff, Allrounder Philipp Kübler am Zweitschlag, Nick Stoll (Mitte), Leandro Schmidberger und Lukas Gruner (Abwehr). Mit vorsichtig getimten Zuspielen wollte man der Lotterie von weit abspringenden oder „versumpfenden“ Zuspielen in dieser Halle entgehen. Das gelang auch gut und so erarbeiteten sich die Calwer einen 2:0-Satzvorsprung, auch weil sie in entscheidenden Momenten das Ruder an sich rissen.
Doch plötzlich: verkehrte Welt. Den Gästen lief nichts mehr zusammen und die Schweinfurter, die ebenfalls über einen sehr eingespielten und erfahrenen Kader verfügen, dominierten nach Belieben. Der pfeilschnelle Maximilian Lutz und Schlagmann Nico Bitsch drehten auf, die Abwehrroutiniers Robin Treuheit, Janne Habenstein und vor allem Sagstetter hatten alles im Griff. Sie brachten die Angriffsbälle der Calwer schon mit dem ersten Kontakt weit nach vorn und konnten die Rückschläge sauber vorbereiten. Zwei Mal 11:3 für die Hausherren – da dachte mancher schon, dass sich das Spiel gedreht hätte.
Doch dann blieben die Calwer einmal mehr ruhig, besannen sich auf ihre Stärken. Eine Qualität, die sie im Lauf der letzten Jahre immer weiter entwickelt haben. Mit überzeugenden Abwehraktionen und sauberen Zuspielen wurden Schlattinger und Kübler in Aktion gebracht. Vor allem Schlattinger punktete ein ums andere Mal, die Fehlerquote der Oberndorfer stieg an. So gelang ein letztlich ungefährdeter Auswärtssieg.
Eigentlich, so hatten die Calwer vor der richtungweisenden Begegnung spekuliert, sollte mit einem Sieg beim TVO zum TV Waldrennach auf Platz 3 aufgeschlossen werden, doch es kam anders: Die „Waldis“ schafften mit einem 5:1 beim Tabellenzweiten TV 1880 Käfertal eine faustdicke Überraschung und bleiben auf der Erfolgswelle. So wird der Kampf um zwei freie Tickets zur deutschen Meisterschaft (neben dem souveränen Tabellenführer TSV Pfungstadt) nun noch spannender. Waldrennach und Käfertal (2./3. mit je 12:4 Punkten), Calw (4./10:6) und Vaihingen/Enz (5./8:8) sind noch im Rennen. Die heißeste Phase der Saison beginnt nach kurzer Winterpause am 13. Januar. Dann fahren die Calwer zum badischen Aufsteiger TV 1865 Waibstadt.