21.01.2022
Heiß, heißer, TSV Calw! Die beiden Erstliga-Teams haben am Wochenende reichlich Arbeit vor sich.
1. Bundesliga Süd, Männer
„Ein ganz wichtiger Sieg“, schnaufte Raphael Schlattinger, Schlagmann des TSV Calw, am letzten Samstag nach dem Bundesliga-Match gegen den TV Waibstadt tief durch. Das 5:1 in der heimischen Halle bedeutete für die Löwen, „dass wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben und jetzt befreit aufspielen können.“ Also, locker bleiben und in der Tabelle nur noch nach vorn schauen… Dort sehen die Calwer (10:8 Punkte) den schier unschlagbaren TSV Pfungstadt (18:0) an der Spitze, gefolgt vom TV Vaihingen/Enz (14:4) und dem TV Käfertal aus Mannheim (12:6).
Am Samstag, 19 Uhr, steht nun ein nicht ganz normales Auswärtsspiel auf dem Programm: nach Vaihingen/Enz geht es, zum TVV – die Überraschungsmannschaft dieser Saison. „Die sind in ihrer heimischen Halle besonders stark und nur sehr schwer zu besiegen“, weiß Zweitangreifer Nico Stoll, der zuletzt einen starken Part neben Schlattinger abgab, „und dieser Gegner ist nicht vergleichbar mit den Waibstädtern.“
Das Rückgrat der Vaihinger Mannschaft bilden drei Brüder: Schlagmann Johannes, Allrounder (und meist Zentralspieler) Jaro sowie Abwehr-Youngster Jacob Jungclaussen werden ergänzt vom U21-Nationalspieler Jakob Kilpper. Trainer Markus Knodel gilt als gewiefter Taktiker, der die Schwächen jedes Gegners kennt und sein Team anzutreiben weiß. So wie im Hinspiel: Ein ernüchterndes 2:5 hatten die Calwer zu Hause kassiert. Nun heißt es, in der Sporthalle am Alten Postweg, wo manchmal richtig die Post abgeht, gegenzuhalten. „Ja, die Vaihinger sind stark einzuschätzen, aber wir können auch was“, weiß Calws Coach Thomas Stoll. Und sein Sohn Nico gibt sich kämpferisch: „Wir fahren jedenfalls nicht hin, um die Punkte kampflos dort liegen zu lassen.“
Samstag, 19 Uhr, Sporthalle am Alten Postweg, Vaihingen/Enz: TV Vaihingen/Enz – TSV Calw.
1. Bundesliga Süd, Frauen
TSV Calw gegen TSV Dennach – dieses Duell elektrisierte vor zwei Wochen in der Walter-Lindner-Halle: Die zwei stärksten Frauen-Teams Süddeutschlands standen im Finale und kämpften um den Europapokal-Titel. 4:2 gewann der Favorit aus Dennach, die Pink Ladies aus dem Enzkreis standen erneut ganz oben auf dem Treppchen beim EFA 2022 Women’s Champions Cup.
Ein ähnliches Bild zeigt die aktuelle Bundesliga-Runde: Der TSV Dennach (18:2 Punkte) steht in der Tabelle oben, gefolgt vom amtierenden deutschen Hallen-Meister aus Calw (16:4) und dem TV Segnitz (14:6). Am Sonntag ab 11 Uhr treffen beide beim Spieltag in Neuenbürg (Gastgeber TSV Dennach) aufeinander. Ebenfalls dabei ist der nicht zu unterschätzende Tabellenfünfte TSV Ötisheim, der aber wohl kaum mit Punkteausbeute rechnen dürfte.
Dennoch gibt es einen unbekannten Parameter in der Gefühlslage des TSV Calw, denn am Sonntag beginnt auch eine neue Zeitrechnung im Wettkampfsport: die „Post-Steffi-Ära“: Denn mit Stephanie Dannecker hat die unbestrittene Führungsspielerin, mehrfache Welt- und Europameisterin, Weltpokalsiegerin (mit dem brasilianischen Verein Duque de Caxias) und für viele junge Faustballerinnen ein Vorbild und Idol, nach dem Europapokal-Finale unter Tränen ihren Abschied aus dem aktiven Sport bekanntgegeben. Der Körper der Frau, die 13 Jahre lang die Nummer 1 im Löwinnen-Trikot war, spielt nach unzähligen harten Wettkämpfen und Trainingseinheiten, nach zahlreichen Verletzungen und Operationen einfach nicht mehr mit.
Ihre Nachfolgerin, das zeigt sich seit geraumer Zeit, ist Henriette Schell, die ebenfalls als Nationalspielerin schon Welt- und Europameisterin wurde. An ihrer Seite schlägt nun eine ungelernte Angreiferin, doch Laura Glauner zeigte zuletzt häufiger, dass man nicht den großen Wumms draufhaben muss, um zu punkten. Manchmal reicht es auch, mit scharfem Auge und mit Köpfchen in die Lücken des Gegners zu zielen.
Sonntag, 11 Uhr, Stadthalle in Neuenbürg: TSV Dennach – TSV Ötisheim, anschl. TSV Ötisheim – TSV Calw, TSV Dennach – TSV Calw.