Berlin war eine Reise wert

19.01.2025

Souveräner 5:1-Sieg für die Bundesliga-Faustballer in der Bundeshauptstadt gegen die Turnerschaft – im Viertelfinale wartet Top-Favorit TSV Pfungstadt.

 

Entspannt sollte die Bahnreise nach Berlin sein, doch anfangs war es ziemlich hektisch. Nachdem die Bundesliga-Faustballer des TSV Calw aber per Sprint die Anschlusszüge und letztlich auch pünktlich die Hauptstadt erreicht hatten, lag der Fokus auf dem Achtelfinal-Rückspiel zur deutschen Meisterschaft. Nach einem Start auf Augenhöhe setzte sich die Calwer Klasse gegen die Berliner Turnerschaft, wie schon beim 5:2 im Hinspiel, souverän durch.

 

Berliner TS – TSV Calw 1:5 (9:11, 14:12, 7:11, 6:11, 5:11, 3:11)

Einige Calwer Schlachtenbummler hatten ebenfalls die lange Reise auf sich genommen, um ihr Team mit Pauken und anderen Lärminstrumenten zum Sieg zu peitschen. „Das hat natürlich auch geholfen in der stimmungsvollen Halle mit rund 150 Zuschauern“, freute sich TSV-Trainer Thomas Stoll über den wertvollen Support von der Tribüne.

Zunächst musste sich seine Startformation – mit Raphael Schlattinger, Markus Kraut (Angriff), Lukas Gruner (Mitte), Philipp Kübler und Leandro Schmidberger (Abwehr) aber an die mit Parkettboden ausgestattete Halle im Oberstufenzentrum KIM in Berlin-Mitte gewöhnen. So mancher Abwehrball schlug zunächst in der ungewöhnlich niedrigen Decke ein, doch die Schwaben setzten sich im ersten Satz knapp durch. Dann drehte Berlin, einmal mehr angeführt von Europameister-Schlagmann Timon Lützow, den Spieß um und glich aus.

Wer nun ein spannendes Duell der Kontrahenten erwartete, wurde getäuscht. Denn was nun folgte, war eine reife Demonstration der Stärke. Die Calwer Löwen ließen Berlins Offensivabteilung fast keinen Raum zur Entfaltung. Die Doppelspitze Schlattinger/Kraut harmonierte einmal mehr prächtig, agierte beherzt und doch kontrolliert. Die Berliner Abwehr mit den Nest-Brüdern Yannick und Marcus hatte (zu) viel zu tun. Mit 11:7 Bällen holte das Gäste-Team den dritten Satz und nach der folgenden obligatorischen Zehn-Minuten-Pause machte Calw recht kurzen Prozess. Nick Stoll, Ricardo Lebherz und Marco Stoll wurden eingewechselt und durften ebenfalls zu dem deutlichen Erfolg beitragen.

„Ich bin zufrieden mit unserer Leistung auf allen Positionen und konnte alle acht Spieler einsetzen“, resümierte Thomas Stoll „Berlin war eine Reise wert. Wir waren sehr konzentriert auf allen Positionen und haben verdient gewonnen.“ Nun steht der TSV Calw unter den Top-8 in Deutschland und im Viertelfinale, deren vier Sieger am 21./22. Februar in Mannheim um die Meisterschaft spielen. Gegner am 1. Februar zuhause und am 8. Februar auswärts ist der Titelfavorit TSV Pfungstadt. Beide standen sich vor einem Jahr in Hagen und zuletzt im Champions Cup in Calw jeweils im Endspiel gegenüber, beide Mal gewannen die herausragend besetzten Hessen deutlich. „Wir haben also nichts zu verlieren, werden uns gut vorbereiten und überlegen, was zu tun ist“, so Thomas Stoll.