Author Archives: Sven Heuer

Nach 0:2-Satzrückstand noch zwei Zähler erkämpft

09.11.2025

 

Guter Start unseres TSV Calw 2 in der 2. Frauen-Bundesliga Süd

 

Erster Spieltag in der 2. Bundesliga Süd der Frauen. In der TG-Sporthalle in Biberach legte das heimische Team gleich mal richtig vor und besiegte den letztjährigen Erstligisten SV Energie Görlitz klar mit 3:1 (11:6, 11:7, 3:11, 11:5). Die Sächsinnen ließen im Anschluss den Calwerinnen aber keine Chance: 3:0 (11:4, 11:8, 11:6). Wer nun aber dachte, dass Biberach mit dem TSV Calw 2 leichtes Spiel hätte, rieb sich die Augen. Calw verlor zwei Sätze, dann drehten sie das Blatt und setzten sich mit einer starken und überaus kämpferischen Leistung noch durch. Das 3:2 (5:11, 8:11, 11:7, 12:10, 11:6) war ein ganz wichtiger Sieg im Abstiegskampf am ersten Spieltag.

Es spielten (hinten von links): Denise Langgärtner, Helena Bär, Adina Stoll, (vorn von links) Lara Kugele, Alicia Epp und Mirjam Brassat.

 

Am nächsten Sonntag folgt der erste Heim-Auftritt unserer Zweiten. Um 11 Uhr geht`s los in der Walter-Lindner-Sporthalle. Gegner sind der TSV Dennach 2, der bislang noch kein Spiel absolviert hat, sowie der Tabellenführer TSV Staffelstein.

Zwei Niederlagen, aber respektable Leistung der Löwinnen

09.11.2025

 

Die Faustball-Löwinnen des TSV Calw verkauften sich am Sonntagmittag teuer in der heimischen Walter-Lindner-Sporthalle – vor allem angesichts der widrigen Vorbereitung auf die Saison.

 

TSV Calw – TV Segnitz 1:3 (11:7, 7:11, 8:11, 3:11)
TSV Dennach – TSV Calw 3:1 (11:8, 7:11, 11:6, 11:4)
TV Segnitz – TSV Dennach 3:1 (8:11, 11:5, 11:7, 13:11)

 

Zeigten sich engagiert zum Saisonauftakt, von links: Elisa Becht, Samantha Lubik,
Patricia Lebherz, Nadine Maisenbacher, Fenja Stallecker, Leonie Pfrommer. Foto: SH

 

Einen hochklassigen Saisonauftakt erlebten mehr als 100 Zuschauer in der Walter-Lindner-Sporthalle Calw, wo die dominierenden Süd-Klubs der letzten Jahre aufeinandertrafen. Das Heimteam wurde nach seinen beiden 1:3-Niederlagen gegen Segnitz und Dennach mit Beifall bedacht. Das Publikum wusste sehr wohl einzuschätzen, dass mit dem stark dezimierten Kader – ohne die verletzt pausierende Henriette Schell, die nach Brettorf zurückgekehrte Ida Jungclaussen, geb. Hollmann, die zurückgetretene Laura Nonnenmann sowie die nach Dennach gewechselte Julia Maier – nun kleinere Brötchen in der Hermann-Hesse-Stadt gebacken werden.

 

 

Vor den Augen des neuen Trainers Rolf Schlotter zeigten insbesondere Kapitänin Leonie Pfrommer, Neuzugang Patricia Lebherz und Allein-Schlagfrau Fenja Stallecker starke Leistungen, auch wenn der stark beschäftigten Hauptangreiferin jeweils in Satz 3 die Konzentration ein wenig verloren ging und die Fehlerquote stieg.

 

Im ersten Spiel gegen den TV Segnitz stand somit ein neues Team auf dem Feld. Coach Schlotter beorderte Samantha Lubik an die – für alle ungewohnte – Zweitschlagposition neben Fenja Stallecker. Nadine Maisenbacher übernahm die gewohnte Zuspielposition, Leonie Pfrommer und Patricia Lebherz, Neuzugang aus Unterhaugstett, auf den Außen. Die Calwerinnen, vor allem in Person von Fenja Stallecker, drehten geradezu auf. Über 5:2 und 7:3 gewannen sie den ersten Satz gegen die Mainfränkinnen deutlich. Im zweiten Durchgang das umgekehrte Bild. Svenja Schröder auf Segnitzer Seite zeigte Abwehr- und Angriffsfaustball vom Feinsten. Nach erneutem Wechsel folgte ein spannender Schlagabtausch. Ein 2:4 drehte Calw in ein 6:4, um dann wieder 6:8 hinten zu liegen. Bei 8:10 verwandelte Svenja Schröder für die Gäste. Danach lief bei Calw nicht mehr viel zusammen. Samantha Lubik und Nadine Maisenbacher ließen ihre gewohnte Sicherheit und Schnelligkeit vermissen – beide kamen gehandicapt direkt zum Einsatz. „Samy“ Lubik lag drei Wochen wegen Grippe flach und konnte nicht trainieren. Nadine Maisenbacher, sonst eine Bank, ist mit Rückenschmerzen in therapeutischer Behandlung.

 

Foto links: Sascha Schmidberger und Bianca Ohngemach waren zufrieden – mehr als 100 Zuschauer und gute Werbung für unseren Förderverein. Foto: SH

 

Danach stand der amtierende TSV Dennach gegenüber. Lange hielt Calw im ersten Durchgang mit, dann setzten sich die in Bestbesetzung – mit Sonja Pfrommer, Maya Mehle, Anna-Lisa Aldinger, Ann-Kathrin Motteler und Denise Zeiher – angetretenen Pink Ladies durch. Trainer Schlotter wechselte Elisa Becht für die nun platte Samantha Lubik vorn rechts ein und diese Maßnahme zahlte sich aus. Das Spiel und vor allem die Heimmannschaft nahm Fahrt auf, setzte sich ab Satzmitte ab und glich aus. Dennach wechselte die Positionen Motteler-Aldinger und nun spielte der Gast seine Stärke aus. Bei deutlicher Dennacher Führung gelang Maya Mehle auf Dennacher Seite ein spektakuläres Rückspiel aus dem gegnerischen Feld, kurz darauf rutschte Nadine Maisenbacher ein Zuspiel weg. Dennach gewann letztlich klar.

 

 

Ein Highlight im Anschluss: Abteilungsleiter Bernd Pfrommer (links, Foto: Roland Wurster) gratulierte der mehrmaligen Calwer Weltmeisterin Henriette Schell zur Ehrung als TSV-Calw-Sportlerin des Jahres sowie zu Platz 3 bei den World Games 2025 im chinesischen Chengdu – und wünschte ihr gute Besserung, „damit du uns bald wieder unterstützen kannst“.

 

Ein sehenswertes Duell lieferten sich die Gästeteams – zunächst auf Augenhöhe und einem besseren Satzende für Dennach. Doch mit zunehmender Dauer erhöhte der TV Segnitz die Schlagzahl. Neben der bärenstarken Svenja Schröder legte nun Neuzugang Lea Hoyer (vom ASV Veitsbronn gekommen), die in dieser Begegnung anstelle von Luisa Kaemmer angreifen durfte, ihre anfängliche Nervosität allmählich ab. Aus einer sattelfesten Abwehr und aus blitzsauberem Zuspiel heraus ließ Svenja Schröder die Pink Ladies mehrfach ins Leere laufen. Zwei vergebene Satzbälle für Dennach in Durchgang 4, ein toller Stoppball Schröders und ein Leinenfehler Sonja Pfrommers sorgten für die Entscheidung. Segnitz setzte damit ein deutliches Zeichen, dass mit ihnen mehr denn je zu rechnen ist.

 

Stimmen zum Spieltag

Maya Mehle (TSV Dennach): „Wir haben mit einem schwierigen Auftakt gerechnet, und so war er dann auch. Es hat bei uns in der Abstimmung und Absprache gemangelt und wir sollten mutiger werden. Aber die Saison hat gerade erst begonnen. Wir freuen uns schon auf die Revanche im Rückspiel gegen Segnitz.“

Antonia Fuchs (TV Segnitz): „Wir haben uns nach Anfangsschwierigkeiten gegen Calw reingekämpft. Zwei Siege gegen diese Gegner, das tut uns gut. Wir wollen zur DM.“

Leonie Pfrommer (TSV Calw): „Wir können trotz zweier Niederlagen zufrieden mit unserer Leistung sein, denn die Vorbereitung war schwer und diese zwei Gegner zum Auftakt natürlich undankbar. Wir sind noch nicht eingespielt, aber das wird kommen. Nächsten Sonntag fahren wir nach Mannheim und treten gegen Käfertal und Pfungstadt an – in diesem Bereich sehen wir uns in diesem Jahr, Platz 3 ist unser Ziel, auch wenn das nicht für die Final-Four-Qualifikation reicht. Dennach und Segnitz werden das wohl für sich ausmachen.“

Rolf Schlotter (Trainer Calw): „Wir standen heute erstmals in dieser Konstellation auf dem Platz und brauchen einfach ein bisschen Zeit, bis Nadine und Samy wieder voll da sind. Bis sich eine Mannschaft eingespielt und abgestimmt hat, das dauert einfach eine Weile. Heute war vor allem das Zuspiel entscheidend. Wenn das nur zwei, drei Mal pro Satz nicht passt, wird das auf dem hohen Niveau unserer Gegnerinnen heute eiskalt bestraft. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir uns entwickeln und finde, dass die Mädels zeitweise richtig stark gespielt haben.“

Ein Faustball-Enthusiast als neuer Trainer

07.11.2025

Mit Rolf Schlotter aus Weil der Stadt übernimmt ein echter Dauerbrenner den ausgedünnten Frauen-Kader des TSV Calw

 

Rolf Schlotter. (Foto: privat)

 

Die Faustball-Fans werden am Sonntag in der Walter-Lindner-Sporthalle genau hinschauen. Nicht nur der Kader der Calwer Frauen hat sich vor dem ersten Schlagabtausch mit den Bundesliga-Schwergewichten aus Dennach und Segnitz verändert. Auch an der Seitenlinie steht ein Neuer, der in der Szene allerdings ein alter Hase und bekanntes Gesicht ist: Rolf Schlotter, Urgestein des Faustballsports bei der Spvgg Weil der Stadt, hat vor wenigen Wochen das Amt als Calws Frauen-Trainer übernommen. Wir stellen den Faustball-Enthusiasten vor.

 

Rolf Schlotter über…

… sich privat:

„Ich bin 63 Jahre alt und habe 48 Jahre als Mechaniker und Serviceberater beim Autohaus Weeber in Weil der Stadt gearbeitet. Derzeit bereite ich mich darauf vor, den bevorstehenden Ruhestand zu genießen.“

 

… seine Faustballkarriere:

„Ich habe 1972 mit dem Faustball in Weil der Stadt angefangen. Über 15 Jahre lang habe ich Bundesliga für meinen Heimatverein gespielt, rechts in der Abwehr, und wir wurden drei Mal DM-Dritter. Sieben Länderspiele durfte ich bestreiten. Aktuell trainiere ich in Weil der Stadt weiterhin ein Jugend-Team, die männliche U14. In der M60-Altersklasse bin ich selbst noch aktiv und aktuell Württembergischer Meister. Außerdem komme ich als Bundesliga-Schiedsrichter viel herum.“

 

… den stark dezimierten Bundesliga-Kader der Löwinnen:

„Wir müssen die Ziele gegenüber den Vorjahren wohl etwas herunterschrauben. Das Fehlen vor allem von Henriette Schell, aber auch von Ida Hollmann, Laura Nonnenmann und Julia Maier ist schwer zu kompensieren. Gut, dass mit Patricia Lebherz wertvolle Unterstützung gekommen ist.“

 

… die ersten Trainingseinheiten in Calw:

„Der Kader ist klein und wir konnten bislang leider kein einziges Mal in voller Besetzung trainieren, weil uns Krankheiten einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. So fehlte Samantha Lubik drei Wochen. Ich bin froh, dass sie am Sonntag wieder dabei sein wird. Was ich bislang im Training gesehen habe, macht mich allerdings zuversichtlich. Eine Standortbestimmung zum jetzigen Zeitpunkt, kurz vor dem Saisonstart, ist schwierig.“

Ein neues Löwinnen-Rudel am Start

06.11.2025

Am Sonntag um 11 Uhr beginnt die Hallen-Bundesliga mit dem Spitzen-Triell in der Walter-Lindner-Sporthalle

 

Von Fenja Stalleckers Performance wird viel abhängen. Foto: Bernhard Kaiser 

 

Bevor am Sonntag die Hallenrunde der Bundesliga-Frauen beginnt, stellen sich die Fans vor allem eine Frage: Bleibt es bei der seit Jahren anhaltenden Dominanz der Vereine TSV Dennach, TSV Calw und TV Segnitz in der Süd-Staffel? Bei der letzten Endrunde um die deutsche Meisterschaft waren diese Teams in Neuenbürg dabei und belegten am Ende auch das Podium in dieser Reihenfolge – vor den drei Nord-Teams. Und diese drei treffen auch gleich zum Auftakt der Liga-Runde in der Walter-Lindner-Sporthalle aufeinander. Los geht’s am Sonntag um 11 Uhr.

 

Für die Calwerinnen wird die Luft in diesem Winter aber dünner – aus zwei Gründen. Erstens: Die Meisterschaft am 28. Februar und 1. März 2026 wird diesmal als „Final Four“ ausgerichtet. Es sind bei Männern und Frauen jeweils nur zwei Startplätze für die Nord- und Südstaffeln statt der üblichen drei zu vergeben. Sehnsuchtsziel ist die 2.200 Zuschauer fassende „SCHARRena“, die in eine Tribüne des Fußballstadions des VfB Stuttgart in Bad Cannstatt integriert ist. Zweitens, und das ist die eigentliche Herausforderung: Das Gesicht des Calwer „Löwinnen“-Kaders hat sich in den letzten Wochen so stark verändert wie noch nie.

 

Eine große Lücke hinterlässt Schlagfrau Henriette Schell. Die mehrfache Welt- und Europameisterin braucht nach langwierigen Schulter- und Knieverletzungen nun endlich eine Genesungspause und wird sich in diesem Winter komplett schonen. Ida Hollmann, ebenfalls Nationalspielerin, ist zu ihrem Heimatverein TV Brettorf nach Niedersachsen zurückgekehrt. Damit nicht genug: Allrounderin Laura Nonnenmann, die in den vergangenen Jahren auf allen Positionen eine große Hilfe war, beendete ihre Karriere. Und Julia Maier schlüpft nun ins Trikot des Lokalrivalen TSV Dennach.

 

Neu im Calwer Team ist hingegen Patricia Lebherz vom TV Unterhaugstett, ein vielseitiges Talent, das eine wichtige Rolle im ausgedünnten TSV-Kader spielen wird. Gewehr bei Fuß steht weiterhin Elisa Becht in der Abwehr. Fenja Stallecker hatte in den vergangenen Spielrunden immer mehr die Verantwortung als Hauptangreiferin übernommen – mit Erfolg. Von ihr wird in dieser Runde viel abhängen. Samantha Lubik und Leonie Pfrommer bleiben in der Abwehr bzw. im Zuspiel erhalten, und die im letzten Sommer gekommene Nadine Maisenbacher hatte in der Feldrunde viel Stabilität ins Team gebracht.

 

Nicht nur die neue Spielerinnen-Formation muss sich erst einmal finden. Auch als Trainer wurde ein Neuling gewonnen: Der erfahrene frühere Bundesliga- und Nationalspieler Rolf Schlotter vom Spvgg Weil der Stadt wird neue Impulse setzen. „Wir sind motiviert und freuen uns, dass es losgeht“, berichtet Kapitänin Leonie Pfrommer. Mit Spaß und Kampfgeist wollen die Calwerinnen die Abgänge kompensieren und auch in dieser Saison oben mitspielen.

 

Doch ob es erneut für eine DM-Teilnahme reicht? Möglicherweise nicht, da der TSV Dennach und TV Segnitz – die Auftaktgegner am Sonntag – die gewohnte Kontinuität in ihren starken Kadern haben. Es wäre allerdings auch kein Beinbruch, wenn es diesmal nicht klappen würde. Nur schade um eine grandiose Serie: Bei den letzten 15 Hallen-Endrunden war der TSV Calw immer dabei (27 seit 2010 inklusive Feld). Zwei Titel und zahlreiche Medaillenränge und unvergessliche Momente sprangen dabei heraus. So wie im Vorjahr, als sie Silber in der Halle und Bronze im Feld ernteten.

 

Fazit: Abgesehen von leichten Verschiebungen sind in der Liga keine ganz großen Überraschungen zu erwarten. Im Abstiegskampf werden sich vor allem der TV Unterhaugstett und Aufsteiger TV SW-Oberndorf behaupten müssen. Im Tabellenmittelfeld ist ein Hauen und Stechen von TSV Pfungstadt, TV 1880 Käfertal, TV Stammheim und TSV Ötisheim zu erwarten. Und Top-Anwärter auf das Final Four sind die Teams aus Dennach und Segnitz. Die Calwerinnen laufen unter „mal sehen, was kommt“. Es bleibt spannend.