29.01.2024
Faustball-Männer gewinnen zwei Mal nach schwerem Kampf und liegen nun auf Platz 2 der Bundesliga-Tabelle.
Was für ein Wochenende für die Faustball-Männer des TSV Calw: Mit zwei hart erkämpften Siegen – Nummer 5 und 6 in Serie – rückt das Team von Trainer Thomas Stoll auf Platz 2 der Tabelle vor und muss nun aus den letzten zwei Begegnungen der Saison noch einmal gewinnen, um die Qualifikation zur Meisterschaftsendrunde Anfang März sicher zu buchen.
TV Neugablonz – TSV Calw 3:5 (11:8, 9:11, 11:6, 7:11, 4:11, 4:11, 11:7, 11:13)
Aller Anfang war schwer, und das begann schon vor der Fahrt nach Kaufbeuren, als der TSV Calw seine Aufstellungspläne umbauen musste. Nick Stoll, der zuletzt in hervorragender Form agierende Mittelmann, fiel kurzfristig berufsbedingt aus. „Wir hatten eine Anfahrt von dreieinhalb Stunden, unter anderem wegen der Bauernproteste. Philipp Kübler mussten wir direkt aus seiner Nachtschicht abholen und für Nick haben wir den nicht optimal trainierten Bastian Dangel reaktiviert“, berichtet Trainer Stoll. Der frühere Zweitschlagmann wurde kurzerhand auf die linke Abwehrseite beordert. „Nicht zuletzt“, so Stoll, „war der Gegner wie erwartet sehr stark zuhause und nach zuletzt steil aufsteigender Form. Das Publikum in der engen Halle, die wir zuvor nicht kannten, feuerte das Heimteam frenetisch an. Und dann mussten wir zwei Mal einem Satzrückstand hinterherlaufen. Aber wir haben Charakter bewiesen.“ Mehr Selbstbewusstsein und Mut hatte Trainer Stoll in der obligatorischen 10-Minuten-Pause nach den ersten drei Sätzen von seinen Männern gefordert. Die legten den Schalter um, beherrschten fortan die Begegnung und holten sich den einkalkulierten Sieg.
TSV Calw – TV 1880 Käfertal 5:4 (6:11, 11:3, 6:11, 12:10, 11:7, 8:11, 11:6, 7:11, 11:9)
Zweiter gegen Dritter, Kombattanten mit Fokus DM-Endrunde, hier die hungrigen Löwen aus Calw gegen die mit allen Wassern gewaschene Mannschaft um Weltmeister-Angreifer Nick Trinemeier: Knapp 200 Zuschauer wollten sich diesen Leckerbissen nicht entgehen lassen. Ähnlich wie in der Woche zuvor gegen Waldrennach (5:3) schafften die Calwer mit einer herausragenden Leistung dieses Spitzenspiel zu ihren Gunsten zu drehen – aber knapper ging es kaum mehr. 7:9 Bälle lagen die „Löwen“ im neunten und entscheidenden Satz zurück, und doch schafften sie mit ihrem einmal mehr überragenden Schlagmann Raphael Schlattinger und Zweitangreifer Philipp Kübler, diese Situation zu meistern. Die Abwehr mit einem glänzend aufgelegten Lukas Gruner, dem sicheren Nick Stoll und dem kämpferischen Leandro Schmidberger trug dazu bei, dass Calw in der Endabrechnung genau drei Ballgewinne besser war als der Gast aus Mannheim – und das waren die entscheidenden am Ende des Spiels.
Ein spürbar stolzer Trainer Thomas Stoll freute sich am Sonntagabend natürlich. „Ganz klar, ein 50:50-Spiel gegen diesen starken Gegner am Ende so knapp zu gewinnen, das ist einfach großartig. Jeder hat auf dieses Spiel geschaut, aber noch wichtiger war in meinen Augen das 5:3 am Samstag in Neugablonz“, so Stoll über die schwierige Begegnung gegen den vermeintlichen Underdog.
Da neben Käfertal auch der TV Waldrennach als weiterer Mitbewerber um einen Top-3-Rang Federn lassen musste – beim überraschenden 4:5 gegen den TV Oberndorf und dem 0:5 in Pfungstadt –, hat sich das Tabellenbild verschoben: Pfungstadt dominiert weiter mit 24:0 Punkten, es folgen Calw (18:6), Käfertal (16:8) und Waldrennach (14:10). Die Aufsteiger aus Waibstadt und Neugablonz müssen den Gang in die zweite Liga antreten.
Am Samstag ist der TSV Calw zum letzten Mal in dieser Hallenrunde zuhause gefordert – ab 19 Uhr gastiert der ungeschlagene deutsche Meister, Europa- und Weltpokalsieger TSV Pfungstadt in der Walter-Lindner-Sporthalle. Eine kaum überwindbare Hürde. Eine Woche später, am 10. Februar, gilt es: Mit einem Sieg beim TV Vaihingen/Enz soll das Ticket nach Hagen/Westfalen gebucht werden. Der TSV Calw hat es nun selbst in der Hand.
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Faustball-Frauen des TSV Calw 2 werden Meister in der 2. Bundesliga.
Schon nach dem ersten Spiel des letzten Rundenspieltags am Sonntag stand eines fest: die Tabellenführung kann den Calwerinnen keiner mehr nehmen. In einem kräftezehrenden Spiel gegen die Mannschaft vom TV Weisel behält die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz letztendlich die Oberhand und gewinnt mit 3:2 Sätzen. Der TV Weisel freut sich über den 3. Tabellenplatz – ein schöner Abschluss für die Mannschaft, denn die Damen wollen und werden nicht in der neu konzipierten 2. Bundesliga Süd/West in der Hallenrunde 2024/25 teilnehmen.
Im Spiel gegen die Gastgeber des TV Öschelbronn zeigen die Calwerinnen, dass sie sich den Titel verdient haben. Mit den Satzergebnissen 11:7, 11:7 und 11:2 bleibt das letzte Spiel der Saison mit schönen Spielzügen – auf beiden Seiten des Spielfelds – in Erinnerung. Auch den Damen des TV Öschelbronn (viertplatziert) vergeht die Stimmung vor eigenem Fanblock nicht, denn sie werden gemeinsam mit dem TSV Calw 2 und dem TSV Gärtringen (zweitplatziert) an der 2. Bundesliga Süd/West in der Hallenrunde 2024/25 dabei sein.
„Ich bin sehr stolz auf uns! Wir haben nicht nur auf dem Spielfeld eine tolle Leistung gebracht – sondern sind auch als Team „noch“ enger zusammengewachsen. So macht das Hobby Faustball einfach Spaß!“ – Kristin.
Der Kader der Hallensaison 2023/24 bestand aus: Elisa Becht, Mirjam Brassat, Denise Langgärtner, Sandra Langgärtner, Angelina Roller, Adina Stoll, Helena Bär, Kristin Heuer. Trainer und Betreuer waren Stefan Stoll und Sascha Schmidberger. Foto: Heuer