23.10.2024
Die Faustball-Bundesliga der Männer startet mit der Begegnung zweier ambitionierter Teams der Region: Der TSV Calw gastiert beim TV Waldrennach.
Im letzten Winter gelang den Faustball-Männern des TSV Calw eine faustdicke Überraschung. Die Mannschaft um Kapitän Raphael Schlattinger qualifizierte sich mit einem starken Saison-Endspurt für die deutsche Meisterschaft in Hagen/Westfalen und schaffte es bis ins Endspiel. Am Sonntag nun starten die „Löwen“ in die neue Saison: In der Stadthalle Neuenbürg geht es ab 13 Uhr im Nachbarduell mit Gastgeber TV Waldrennach für beide Kontrahenten um wichtige Zähler, denn auch die „Waldis“, die im Vorjahr die DM-Qualifikation knapp verpassten, orientieren sich in einem starken Teilnehmerfeld in der Südstaffel klar nach vorn.
Auch Calws Trainer Thomas Stoll ist optimistisch: „Wir gehen als Vizemeister selbstbewusst in die Hallenrunde, sind gut vorbereitet und haben mit den Plätzen 1 und 2 in den Vorbereitungsturnieren in Gärtringen und Stuttgart eine gute Form gezeigt.“ Allerdings weiß der Coach auch: „Der TV Waldrennach ist ein Spitzenteam mit seiner Parade-Abwehr um die Nationalspieler Oliver Kraut und Luca Egger sowie den Angreifern Michael Ochner und Jeremy Wuhrer. Ich erwarte ein 50:50-Spiel.“ Überhaupt hält Stoll die Süd-Liga einmal mehr für sehr ausgeglichen und dementsprechend wird es einige knappe Begegnungen geben, die sich auf das Tabellenbild auswirken werden.
Die Favoriten-Konstellation entspricht den Vorjahren: Top-Favorit ist der TSV Pfungstadt, auch der TV Käfertal aus Mannheim wird als Ausrichter der Meister-Endrunde alles dafür tun, sich zu qualifizieren. Dann ist da noch der TV Vaihingen/Enz. Auf eine Überraschung lauern auch der TV Waldrennach, TV Oberndorf aus Schweinfurt und der TSV Calw.
Die sechs genannten Vereine sind zugleich die Anwärter auf Meister- und Play-Off-Runde. Denn es gibt in diesem Winter einen neuen Modus, der zusätzliche Spannung bei eher weniger Belastung verspricht. So wird diesmal mit Abstiegsspielen und Ausscheidungsspielen ermittelt, wer in die 2. Bundesliga muss bzw. zum Meisterturnier darf. Die beiden Bundesliga-Staffeln Süd und Nord bestehen nun aus neun statt acht Teams, Aufsteiger im Süden sind der TSV Karlsdorf sowie die Stuttgarter Clubs TV Stammheim und NLV Vaihingen. Diese neun spielen eine einfache Süd-Runde aus, jeder gegen jeden. Dann wird nach Tabellenplätzen gesplittet in eine Play-Down-, also Abstiegsrunde (Plätze 7-9) sowie in die Play-Offs (Plätze 3-6). Hier trifft der Dritte Süd in Hin- und Rückspielen auf den Sechsten Nord, der Vierte Süd auf den Fünften Nord und so weiter. Die Sieger kommen eine Runde weiter. Die Top-2 jeder Staffel stehen vorzeitig im Viertelfinale.
Calw-Trainer Thomas Stoll freut sich über die Änderung: „Der neue Modus verspricht mehr Spannung und für die Spieler wie Zuschauer neue Gegner und Spielorte. Ich finde das gut. Unser Ziel ist die Play-Off-Runde sicher zu erreichen. Allerdings darfst du dir in der einfachen Süd-Runde keine Ausrutscher leisten, sonst bist du schnell raus.“ Sein Team steigt, wie das von TV Waldrennachs Trainer Stefan Maier, in bewährter Besetzung in die Runde ein. Bei den Calwern allerdings fehlt Abwehrspieler Ricardo Lebherz in den ersten vier Begegnungen. Das junge Talent führt die deutsche U18-Nationalmannschaft als Kapitän zur Junioren-Weltmeisterschaft nach Chile und ist erst Mitte November wieder im orangenen Löwen-Dress verfügbar. „Leandro Schmidberger (Foto oben, links) ist aber mehr als nur ein Ersatz“, betont Thomas Stoll. Die erfahrenen Nick Stoll (Foto oben, rechts / Foto: Lars Neumann) und Philipp Kübler werden ihre regelmäßigen Einsätze haben, sofern sie nicht beruflich verhindert sind. Im Angriff sind der Schweizer Nationalspieler Raphael Schlattinger und Markus Kraut gesetzt. Thomas Stoll: „Wir sind gut aufgestellt und freuen uns nicht nur auf die Bundesliga-Runde, sondern vor allem auch auf den European Champions Cup, die europäische Vereinsmeisterschaft, die am 4. und 5. Januar bei uns in Calw stattfindet und wo wir erstmals dabei sein dürfen.“